Černýit
Černýit | |
Andere Namen |
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Chemische Formel |
Cu2(Zn,Cd,Fe)SnS4 |
Mineralklasse | Sulfide und Sulfosalze 2.CB.15a (8. Auflage: II/C.06) nach Strunz 2.9.2.2 nach Dana |
Kristallsystem | tetragonal |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | $ {\bar {4}}2m $ |
Farbe | stahlgrau |
Strichfarbe | schwarz |
Mohshärte | 4 |
Dichte (g/cm3) | 4,76 (berechnet) |
Glanz | metallisch |
Transparenz | opak |
Bruch | |
Spaltbarkeit | fehlt |
Habitus |
Černýit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu2(Zn,Cd,Fe)SnS4 und bildet bis zu 200 μm große, unregelmäßig geformte Körner von stahlgrauer Farbe, die mit Stannit und Kesterit verwachsene Aggregate bilden.
Etymologie und Geschichte
Das Mineral wurde erstmals 1978 von S. A. Kissin, D.R. Owens und W. L. Roberts in der Tanco-Mine in der kanadischen Provinz Manitoba sowie in der Hugo-Mine bei Keystone im US-Bundesstaat South Dakota gefunden. Sie benannten es nach dem tschechisch-kanadischen Mineralogen Petr Černý.
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Černýit bei den Sulfiden und Sulfosalzen klassifiziert. Es wird zu den Sulfiden mit einem Verhältnis vom Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. In der achten Auflage bildete es mit Barquillit, Briartit, Famatinit, Ferrokësterit, Hocartit, Kësterit, Kuramit, Luzonit, Permingeatit, Petrukit, Pirquitasit, Sakuraiit, Rhodostannit, Stannit, Toyohait und Velikit eine Gruppe. In der neunten Auflage werden die Sulfide zusätzlich nach Kationen unterteilt, dort bildet Černýit mt Pirquitasit, Ferrokësterit, Hocartit, Idait, Kësterit, Kuramit, Mohit, Stannit, Stannoidit und Velikit eine Untergruppe der Metallsulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 und Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.
In der Systematik der Minerale nach Dana bildet es mit Stannit, Pirquitasit, Briartit, Kuramit, Hocartit, Sakuraiit, Velikit, Kesterit, Ferrokesterit und Barquillit die Stannit-Untergruppe der Sulfide - einschließlich Seleniden und Telluriden - mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:1.[1]
Bildung und Fundorte
Černýit bildet sich in Pegmatiten. Es ist vergesellschaftet mit Pyrrhotin, Sphalerit, Hawleyit, Chalkopyrit, Stannit, Bismut und Kesterit.
Neben den beiden Typlokalitäten in Kanada und den Vereinigten Staaten sind weitere Funde in Waldsassen in Bayern (Deutschland), Hemnes in Norwegen, Kamienna Góra in Polen sowie Salamanca und Cáceres in Spanien bekannt.
Kristallstruktur
Černýit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe $ I{\bar {4}}2m $ mit den Gitterparametern a = 5,587 Å und c = 10,848 Å, sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- S. A. Kissin, D.R. Owens, W. L. Robert: Cernyite,a copper-cadmium-tin sulfide with the stannite structure. In: Canadian Mienraliogist. 1978, 16, S. 139–146 (Abstract in American Mineralogist, S. 653).
- Černýit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
Weblinks
- Mineralienatlas:Cernyit
- Černýit bei mindat.org (engl.)