Neptunium(IV)-chlorid
Kristallstruktur | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
__ Np4+ __ Cl− | |||||||
Kristallsystem | |||||||
Raumgruppe |
$ I4/amd\, $[1] | ||||||
Gitterkonstanten |
a = 825 pm | ||||||
Allgemeines | |||||||
Name | Neptunium(IV)-chlorid | ||||||
Andere Namen |
Neptuniumtetrachlorid | ||||||
Verhältnisformel | NpCl4 | ||||||
CAS-Nummer | 15597-84-9 | ||||||
Kurzbeschreibung |
orange-brauner Feststoff[2] | ||||||
Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 378,86 g·mol−1 | ||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||
Dichte |
4,92 g·cm−3[2] | ||||||
Schmelzpunkt | |||||||
Sicherheitshinweise | |||||||
| |||||||
Radioaktivität | |||||||
Radioaktiv | |||||||
Thermodynamische Eigenschaften | |||||||
ΔHf0 | |||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Neptunium(IV)-chlorid ist eine chemische Verbindung bestehend aus den Elementen Neptunium und Chlor. Es besitzt die Formel NpCl4 und gehört zur Stoffklasse der Chloride.
Darstellung
Neptunium(IV)-chlorid wurde erstmals durch Umsetzung von Neptuniumdioxid (NpO2) oder Neptunium(IV)-oxalat (Np(C2O4)2) mit Tetrachlormethan (CCl4) bei 500 °C gewonnen.[1]
- $ \mathrm {NpO_{2}\ +\ CCl_{4}\ \longrightarrow \ NpCl_{4}\ +\ CO_{2}} $
Eigenschaften
Physikalische Eigenschaften
Neptunium(IV)-chlorid ist ein orange-brauner Feststoff, der bei 538 °C schmilzt. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit den Gitterparametern a = 825 pm und c = 746 pm.[1]
Chemische Eigenschaften
Neptunium(IV)-chlorid ist feuchtigkeitsempfindlich. Ein Erhitzen an der Luft bei 750 °C führt zum Neptuniumdioxid. Es kann zum Neptunium(III)-chlorid reduziert werden: durch Wasserstoff bei 450 °C und durch Ammoniakgas bei 350 bis 1000 °C.[2]
- $ \mathrm {2\ NpCl_{4}\ +\ H_{2}\ \longrightarrow \ 2\ NpCl_{3}\ +\ 2\ HCl} $
Es ist löslich in organischen Lösungsmitteln wie Aceton und Nitromethan.[2]
Sicherheitshinweise
Einstufungen nach der Gefahrstoffverordnung liegen nicht vor, weil diese nur die chemische Gefährlichkeit umfassen und eine völlig untergeordnete Rolle gegenüber den auf der Radioaktivität beruhenden Gefahren spielen. Auch Letzteres gilt nur, wenn es sich um eine dafür relevante Stoffmenge handelt.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 C. Keller: „Die Chemie des Neptuniums“, in: Fortschr. chem. Forsch., 1969/70, 13/1, S. 69.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie, System Nr. 71, Transurane, Teil C, S. 135–136.
- ↑ Arnold F. Holleman, Nils Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 102. Auflage, de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1969.
- ↑ Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
Literatur
- Zenko Yoshida, Stephen G. Johnson, Takaumi Kimura, John R. Krsul: Neptunium, in: Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, Jean Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements, Springer, Dordrecht 2006; ISBN 1-4020-3555-1, S. 699–812; doi:10.1007/1-4020-3598-5_6.
- C. Keller: „Die Chemie des Neptuniums“, in: Fortschr. chem. Forsch., 1969/70, 13/1, S. 1–124.
- D. Y. Choporov, E. T. Chudinov: „Melting point and saturated vapor pressure of neptunium tetrachloride“, in: Sov. Radiochem., 1968, 10, S. 208–213.
- J. Fuger, D. Brown, J. F. Easey: „Thermodynamics of the actinide elements. Part I. Heats of formation of crystalline neptunium tetrachloride, neptunium oxide dichloride, and neptunium trioxide monohydrate, and a new determination of the heat of formation of the NpIII and NpIV ions in 1M-hydrochloric acid“, in: J. Chem. Soc. A, 1969, S. 2995–2998; doi:10.1039/J19690002995.