Laurit
Laurit | |
Chemische Formel |
RuS2 |
Mineralklasse | Sulfide und Sulfosalze 2.EB.05a (8. Auflage: II/D.17) nach Strunz 02.12.01.10 nach Dana |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | $ 2/m{\bar {3}} $ |
Farbe | schwarz, poliert weiß-grau, bläulich |
Strichfarbe | dunkelgrau |
Mohshärte | 7,5 |
Dichte (g/cm3) | 6,43 |
Glanz | metallisch |
Transparenz | opak |
Bruch | Subconchoidal |
Spaltbarkeit | perfekt entlang {111} |
Habitus |
Laurit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung RuS2 und bildet bis zu einem Millimeter große, oktaedrische, kubische oder disdodekaedrische Kristalle von schwarzer Farbe. Auch abgerundete Körner und Einschlüsse in anderen Mineralen sind bekannt.
Etymologie und Geschichte
Das Mineral wurde 1866 von Waitz in Tanah Laut auf dem heute zu Indonesien gehörenden Teil der Insel Borneo gefunden. Es wurde chemisch von Friedrich Wöhler und kristallographisch von Wolfgang Sartorius von Waltershausen in Göttingen untersucht. Den Namen erhielt das Mineral von Wöhler nach der Frau eines befreundeten Chemikers.[1]
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Laurit zu den Sulfiden und Sulfosalzen gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Aurostibit, Cattierit, Changchengit, Dzharkenit, Erlichmanit, Fukuchilit, Geversit, Hauerit, Insizwait, Krut'ait, Maslovit, Mayingit, Michenerit, Padmait, Penroseit, Pyrit, Sperrylith, Testibiopalladit, Trogtalit, Vaesit und Villamaninit die Pyritgruppe, einer Untergruppe der Sulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von < 1:1. In der 9. Auflage bildet es mit Aurostibit, Bambollait, Beta-iridisit, Cattierit, Dzharkenit, Erlichmanit, Fukuchilit, Gaotaiit, Geversit, Hauerit, Insizwait, Krutait, Penroseit, Pyrit, Sperrylith, Trogtalit, Vaesit und Villamanínit eine Untergruppe der Sulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel von 1:2 und Eisen, Cobalt, Nickel oder Platin-Gruppen-Elementen (PGE).
In der Systematik nach Dana zählt es zur Pyrit-Gruppe, einer Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:2.[2]
Modifikationen und Varietäten
Laurit bildet mit Erlichmannit eine Mischkristallreihe, bei der Ruthenium gegen Osmium ausgetauscht werden kann.
Bildung und Fundorte
Laurit bildet sich in ultramafischen Komplexen. Es ist vergesellschaftet mit Cooperit, Braggit, Sperrylith, anderen Platinmetall-Mineralen und Chromit.
Es sind insgesamt 119 Fundorte (Stand April 2010)[3] des Laurits bekannt. Neben der Typlokalität fand man das Mineral unter anderem im Bushveld-Komplex in Südafrika, dem Stillwater-Komplex, Yuba River und weiteren Orten in den Vereinigten Staaten, British Columbia (Kanada), Sierra Leone, dem Aldanhochland in Russland, Swenyhorodka in der Ukraine und dem Howard River in Neuseeland.
Kristallstruktur
Laurit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe $ Pa{\bar {3}} $ mit dem Gitterparameter a = 5,6135 Å und vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Friedrich Wöhler: Ueber ein neues Mineral von Bornéo. In: Nachrichten von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften und der Georg-Augusts Universität zu Göttingen. 1866, 13, S. 155-160 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- ↑ New Dana Classification of Sulfide Minerals
- ↑ mindat.org – Laurite
Literatur
- Laurit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf)
Weblinks
- Mineralienatlas:Laurit
- mindat.org – Laurite (engl.)