Laurionit
Laurionit | |
Laurionit-Kristalle aus Laurion, Attika (Griechenland | |
Chemische Formel |
Pb((OH)Cl |
Mineralklasse | Halogenide 3.DC.05 (8. Auflage: III/D.08) nach Strunz 10.02.02.01 nach Dana |
Kristallsystem | orthorhombisch |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | orthorhombisch-dipyramidal $ 2/m\ 2/m\ 2/m $ |
Farbe | farblos, weiß |
Strichfarbe | weiß |
Mohshärte | 3 bis 3,5 |
Dichte (g/cm3) | 6,241 |
Glanz | Diamantglanz, Perlglanz nach {100} |
Transparenz | durchsichtig |
Bruch | biegsam |
Spaltbarkeit | deutlich nach {101} |
Habitus | tafelige bis dünn-prismatische Kristalle |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | nα = 2,077 ; nβ = 2,116 ; nγ = 2,158 [1] |
Doppelbrechung (optischer Charakter) |
δ = 0,081 [1] ; zweiachsig negativ |
Optischer Achsenwinkel | 2V = 70° [1] |
Laurionit ist ein Mineral aus der Mineralklasse der Halogenide. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pb(OH)Cl und entwickelt nur farblose oder weiße, tafelige bis dünn-prismatische Kristalle von meist auffälliger Winkelform bis zu einem Zentimeter Länge.
Etymologie und Geschichte
Erstmals gefunden wurde Laurionit 1887 an verschiedenen Schlackenfundstellen im Gebiet um Laurion in der griechischen Region Attika und beschrieben durch Rudolph Ignatz Koechlin[2] (1862-1939), der das Mineral nach seiner Typlokalität benannte.
Klassifikation
In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Laurionit zur Abteilung der Oxihalogenide (und verwandte Doppel-Halogenide). Die neue Strunz'sche Mineralsystematik unterteilt hier allerdings inzwischen präziser nach den an der Formel beteiligten Kationen und das Mineral steht entsprechend in der Unterabteilung „Mit Pb (As, Sb, Bi) ohne Cu“.
Die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Laurionit ebenfalls den Oxihalogeniden zu, dort allerdings gemäß der Einteilung nach chemischer Zusammensetzung in die Unterabteilung „Oxihalogenide und Hydroxyhalogenide mit der Formel A(O,OH)Xq“.
Bildung und Fundorte
Laurionit bildet sich einerseits in antiken, bleihaltigen, durch Metallverarbeitung entstandenen Schlacken unter Einfluss von Salzwasser, andererseits aber auch als Sekundärmineral in der Oxidationszone bleihaltiger Mineral-Lagerstätten. Begleitminerale sind unter anderem Anglesit, Cerussit, Fiedlerit, Paralaurionit, Penfieldit und Phosgenit.
Bisher konnte das Mineral weltweit an knapp 40 Fundorten (Stand: 2009) nachgewiesen werden, so neben seiner Typlokalität Laurion in Griechenland noch in einigen Gebieten von Australien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Österreich, Südafrika, Tschechien, Tunesien und den USA. [3]
Kristallstruktur
Laurionit kristallisiert in der Raumgruppe Pcmn mit den Gitterparametern a = 9,699 Å; b = 4,020 Å und c = 7,111 Å[4] sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Mindat - Laurionite (englisch)
- ↑ MINER Database von Jacques Lapaire - Minéraux et étymologie (französisch)
- ↑ Mindat - Localities for Laurionite
- ↑ American Mineralogist Crystal Structure Database - Laurionite (englisch, 1975)
Literatur
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 494-495.
Weblinks
- Mineralienatlas:Laurionit (Wiki)
- Handbook of Mineralogy - Laurionite (englisch, 60,8 kB)
- Webmineral - Laurionite (englisch)