Penfieldit

Penfieldit

Penfieldit
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Perfekt gewachsener, weißer Penfieldit-Doppelender aus der Margarita Mine bei Caracoles, Sierra Gorda, Tocopilla, Antofagasta, Chile (Bildbreite 2,5 mm)
Chemische Formel

Pb2Cl3(OH)

Mineralklasse Halogenide
3.DC.15 (8. Auflage: III/D.10) nach Strunz
10.04.01.01 nach Dana
Kristallsystem hexagonal
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin trigonal-dipyramidal; 6[1]
Raumgruppe (Raumgruppen-Nr.) P6 (Raumgruppen-Nr. 174)
Farbe farblos, weiß, gelblich, bläulich
Strichfarbe weiß
Mohshärte 3 bis 4 [2]
Dichte (g/cm3) 5,82 bis 6,61 [1]
Glanz Diamantglanz bis Fettglanz
Transparenz durchsichtig
Bruch
Spaltbarkeit deutlich nach {0001}
Habitus prismatische, pyramidale, gestreifte Kristalle
Zwillingsbildung Kontaktzwillinge über {2130} nach {0001} und {4154}
Kristalloptik
Brechungsindex nω = 2,130 ; nε = 2,210 [3]
Doppelbrechung
(optischer Charakter)
δ = 0,080 [3] ; einachsig positiv

Penfieldit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Halogenide. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pb2Cl3(OH) und entwickelt meist nur kleine, gestreifte Kristalle bis etwa 3 cm Länge und prismatischer, pyramidaler Form.

Besondere Eigenschaften

Reiner Penfieldit ist farblos. Er kann jedoch durch Gitterbaufehler oder Fremdbeimengungen von weißer, gelblicher oder bläulicher Farbe sein.

Penfieldit löst sich in Wasser auf und färbt es dabei durch Bildung von Bleioxychlorid (Kasseler Gelb) gelblichweiß.

Etymologie und Geschichte

Erstmals gefunden wurde Penfieldit 1892 an verschiedenen Schlackenfundstellen im Gebiet um Laurion in der griechischen Region Attika und beschrieben durch Friedrich August Genth, der das Mineral nach Samuel Lewis Penfield (1856–1906), einem US-amerikanischen Mineralogen, benannte.

Klassifikation

In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Penfieldit zur Abteilung der Oxihalogenide (und verwandte Doppel-Halogenide). Die neue Strunz'sche Mineralsystematik unterteilt hier allerdings inzwischen präziser nach den an der Formel beteiligten Kationen und das Mineral steht entsprechend in der Unterabteilung „Mit Pb (As, Sb, Bi) ohne Cu“.

Die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Penfieldit ebenfalls den Oxihalogeniden zu, dort allerdings gemäß der Einteilung nach chemischer Zusammensetzung in die Unterabteilung „Oxihalogenide und Hydroxyhalogenide mit der Formel A2(O,OH)Xq“.

Bildung und Fundorte

Penfieldit, Boleit und Cotunnit aus Sierra Gorda, Chile

Penfieldit bildet sich ähnlich wie Laurionit als sekundäres Umwandlungsprodukt in antiken, bleihaltigen, durch Metallverarbeitung entstandenen Schlacken unter Einfluss von Salzwasser oder in der Oxidationszone bleihaltiger Mineral-Lagerstätten. Dort tritt es in Paragenese unter anderem mit Cotunnit, Fiedlerit, Paralaurionit und Phosgenit auf.

Weltweit wurde das Mineral bisher an 10 Fundorten nachgewiesen: In der „Margarita Mine“ bei Caracoles in der chilenischen Gemeinde Sierra Gorda; in mehreren Regionen rund um Laurion in Griechenland; in den italienischen Regionen Varenna und der Toskana; bei Mahdia in Tunesien sowie bei Mullan im US-Bundesstaat Idaho.

Kristallstruktur

Penfieldit kristallisiert hexagonal in der Raumgruppe P6 Raumgruppen-Nr. 174) mit den Gitterparametern a = 11,393 Å und c = 4,024 Å[4] sowie 36 Formeleinheiten pro Elementarzelle[1].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Handbook of Mineralogy - Penfieldite (englisch, 68,6)
  2. Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 5. Auflage, Christian Weise Verlag, München 2008, ISBN 3-921656-17-6.
  3. 3,0 3,1 Mindat - Penfieldite (englisch)
  4. American Mineralogist Crystal Structure Database - Penfieldite (englisch, 1995)

Literatur

  • Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage, Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 495.

Weblinks

Commons: Penfieldite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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