Salzwasser

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Siehe auch: Salzwasser (Roman) sowie Salzwasser-Verlag.

Als Salzwasser wird eine Lösung von Salzen in Wasser bezeichnet. In der Regel wird darunter eine Kochsalzlösung von mindestens 1 % (Massenanteil) verstanden. Im angelsächsischen Raum wird ein Salzgehalt oberhalb von 1,8 % angesetzt. Wasser mit geringerem Salzgehalt (z. B. im Bereich von Flussmündungen ins Meer) heißt Brackwasser, Wasser unterhalb von 0,1 % Salzgehalt Süßwasser. Auf der Erde stellt das Meerwasser der Ozeane das häufigste Salzwasservorkommen und gleichzeitig auch die größte Wassermenge überhaupt dar. Der durchschnittliche Salzgehalt der Meere liegt bei 3,5 %. Die höchste Salzkonzentration (44,2 %) findet sich im (hyperhalinen) Wasser des Don-Juan-Sees, dort ist jedoch v. a. Calciumchlorid und relativ wenig Kochsalz (2,9 % Massenanteil) gelöst.

Eine gesättigte Kochsalzlösung hat einen Gefrierpunkt von −21 °C, einen Siedepunkt von 108 °C und enthält 356 g Natriumchlorid pro Liter bei 0 °C (359 g/l bei 25 °C). Gegenüber reinem Wasser hat Salzwasser bis zu einer Salzkonzentration von 190 g pro Liter eine bis zu 0,13 % geringere spezifische Wärmekapazität, bei höherem Salzgehalt bis zu 1,8 % höhere Wärmekapazität.

Soll Eis zum Kühlen verwendet werden, können niedrige Temperaturen durch Beimischen verschiedener Salze erzeugt werden (siehe gebräuchliche Kältemischungen).

Salzwasser hat gegenüber reinem Wasser eine um mehrere Größenordnungen höhere elektrische Leitfähigkeit.

Lebensräume

Salzgehalt im Toten Meer ca. 28 %

Lebensräume, die durch Salzwasser bestimmt sind, nennt man auch saline (von lateinisch sal ‚Salz‘) oder haline (von altgriechisch háls ‚Salz‘) Biotope. Das Leben im Salzwasser erfordert von Organismen, die sekundär im Verlauf der Evolution Lebensräume im Meer oder in Salzseen erobert haben, besondere Anpassungen, z. B. Salzdrüsen oder eine erhöhte Leistungsfähigkeit von Nieren, malpighischen Gefäßen oder Protonephridien. Pflanzen, die speziell an salzhaltige Biotope angepasst sind, nennt man Halophyten.

Je nach dem Salzgehalt wird zwischen mixohaline Gewässer, mit einem Salzgehalt unterhalb dessen des Meerwassers, dem Meerwasser selbst, mit einem Salzgehalt von 3,47 % (genannt euhalin) und Gewässer mit einem noch höheren Salzgehalt (genannt hyperhaline), unterschieden.

Übersicht

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Nutzbarkeit und Bezeichnung von Salzwasser verschiedener Konzentrationen[1]:

Wasserart
Art der Wassernutzung
Salinität
Salzkonzentration
in ppm
Besonderheiten
Von bis
Süßwasser 0 1.000 Gefrierpunkt 0,0 °C
Brackwasser 1.000 10.000 Gefrierpunkt 0,0 °C bis −0,6 °C
Brackwasser (angelsächsisch) 500 30.000 Gefrierpunkt 0,0 °C bis −1,75 °C
Mixohalines Wasser 5.000 30.000
Meerwasser, euhalines Wasser 34.700 Gefrierpunkt −1,9 °C
Salzwasser, hyperhalines Wasser 30.000 Gefrierpunkt unter −1,75 °C
Don-Juan-See 442.000 Gefrierpunkt −51,8 °C, da hauptsächlich Calciumchlorid
Totes Meer 280.000 Gefrierpunkt −21 °C
Gesättigte Kochsalzlösung 356.000 Gefrierpunkt −21 °C; Siedepunkt 108 °C
Trinkwasser, genießbar für Menschen 0 3.000
Trinkwasser, empfohlen für Menschen 500 750
Isotonische Kochsalzlösung 9.000
Bewässerungswasser
(bei optimalen Boden- und Entwässerungsverhältnissen)
0 750 keine Gefahr der Versalzung
750 1.500 geringe Erträge bei empfindlichen Pflanzen
1.500 3.500 geringere Erträge bei vielen Pflanzen
3.500 6.500 nur salzverträgliche Pflanzen
6.500 8.000 geringere Erträge bei salztoleranten Pflanzen

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Salzwasser – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. A. Goudie: Physische Geographie - Eine Einführung, 4. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, München, 2002, ISBN 3-8274-1872-0

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