Hauerit

Hauerit

Hauerit
Hauerit - Raddusa, Sizilien.jpg
Chemische Formel

MnS2

Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.EB.05 (8. Auflage: II/D.17) nach Strunz
02.12.01.09 nach Dana
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin kubisch-disdodekaedrisch $ 2/m\ {\bar {3}} $ [1]
Farbe bräunlichrot bis bräunlichschwarz
Strichfarbe rötlichbraun
Mohshärte 4
Dichte (g/cm3) 3,44 bis 3,46
Glanz Metallglanz bis Diamantglanz
Transparenz undurchsichtig
Bruch uneben bis muschelig
Spaltbarkeit vollkommen {100}, {010} und {001}
Habitus isometrische Kristalle versch. Kombination, kugelförmige Aggregate

Hauerit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung MnS2 und entwickelt vorwiegend isometrische, oktaedrische Kristalle, aber auch andere kubische Kombinationen sowie kugelförmige Mineral-Aggregate von bräunlichroter bis bräunlichschwarzer Farbe. Das Mineral ist undurchsichtig, in dünnen Schichten jedoch durchscheinend. Die Kristallflächen zeigen in frischem Zustand zunächst Metall- bis Diamantglanz, laufen allerdings durch Verwitterung allmählich an und werden matt.

Besondere Eigenschaften

Hauerit ist löslich in Salzsäure und bildet dabei Schwefelwasserstoff.

Etymologie und Geschichte

Erstmals gefunden wurde Hauerit 1846 in der slowakischen Gemeinde Vígľašská Huta-Kalinka (Okres Detva) und beschrieben durch Wilhelm Ritter von Haidinger, der es zu Ehren der beiden österreichischen Geologen Joseph Ritter von Hauer (1778-1863) und dessen Sohn Franz Ritter von Hauer (1822-1899) nach diesen benannte.

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten 8. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik gehört der Hauerit noch zur Abteilung der „Sulfide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel, Selen, Tellur < 1:1“. Mit der Überarbeitung dieser Systematik in der 9. Auflage wurden auch die Abteilungen der Sulfide teilweise neu definiert und präziser nach den beteiligten Verbindungspartnern unterteilt und das Mineral wurde entsprechend in die Abteilung der „Metallsulfide mit dem Stoffmengenverhältnis M : S ≥ 1 : 2“ und dort in die Unterabteilung „M : S = 1 : 2, mit Eisen (Fe), Co(balt), Ni(ckel), PGE, usw.“ versetzt.

Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Hauerit in die Abteilung der „Sulfide einschließlich Seleniden und Telluriden mit der allgemeinen Zusammensetzung AmBnXp, mit (m+n):p=1:2“ und dort in die Pyritgruppe (Isometrisch: Pa3).


Bildung und Fundorte

Hauerit bildet sich durch Sedimentation in schwefelreichen Tonmineral-Lagerstätten und findet sich meist in Paragenese mit gediegen Schwefel, Gips, Rambergit, Realgar und Calcit.

Weltweit konnte Hauerit bisher (Stand: 2009) an 25 Fundorten nachgewiesen werden, so unter anderem in der chinesischen Provinz Hunan; bei Ronneburg (Thüringen) in Deutschland; bei Raddusa in Italien; auf Honshū in Japan; bei Olkusz und Tarnobrzeg in Polen; neben seiner Typlokalität Vígľašská Huta-Kalinka noch bei Banská Štiavnica in der Slowakei; sowie in einigen Regionen der US-amerikanischen Bundesstaaten Louisiana und Texas. [2]

Kristallstruktur

Hauerit kristallisiert isotyp mit Pyrit im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe $ Pa{\bar {3}} $ mit dem Gitterparameter a = 6,097 Å[3] sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle[1].

Siehe auch

Einzelnachweise

Literatur

  • Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 43.
  • Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 459.

Weblinks

Commons: Hauerite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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