Rambergit
Rambergit | |
Andere Namen |
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Chemische Formel |
MnS |
Mineralklasse | Sulfide und Sulfosalze 2.CB.45 (8. Auflage: II/C.13) nach Strunz 02.08.07.04 nach Dana |
Kristallsystem | hexagonal |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | dihexagonal-pyramidal $ 6mm\ $ [1] |
Farbe | rotbraun, dunkelbraun bis schwarz |
Strichfarbe | braun |
Mohshärte | 4 [2] |
Dichte (g/cm3) | 5,43 |
Glanz | Harzglanz |
Transparenz | undurchsichtig |
Bruch | uneben, spröde |
Spaltbarkeit | deutlich nach {001} und {110} |
Habitus |
Rambergit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung MnS, ist also chemisch gesehen ein Mangansulfid.
Rambergit entwickelt nur millimetergroße, undurchsichtige Kristalle von hexagonalem, prismatischem oder pyramidalem Habitus und rotbrauner, dunkelbrauner bis schwarzer Farbe.
Etymologie und Geschichte
Erstmals gefunden wurde Rambergit 1996 in einem Bergwerk bei Garpenberg in der schwedischen Gemeinde Hedemora und beschrieben durch Mariusz P. Kalinowski[3], der nach dem schwedischen Professor der Mineralogie und Petrologie Hans Ramberg (1917–1998) benannte. [2]
Klassifikation
In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Rambergit zur Abteilung der „Sulfide und Sulfosalze mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel, Selen, Tellur = 1 : 1“. Die 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik unterteilt hier allerdings inzwischen präziser nach der Art der beteiligten Kationen und das Mineral steht somit entsprechend in der Unterabteilung „mit Zink (Zn), Eisen (Fe), Kupfer (Cu), Silber (Ag), usw.“, wo es zusammen mit Cadmoselit, Greenockit, Hypercinnabarit und Wurtzit eine eigene Gruppe bildet.
Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Rambergit der Unterabteilung der „Sulfide einschließlich Seleniden und Telluriden mit der allgemeinen Zusammensetzung AmBnXp sowie dem Stoffmengenverhältnis (m+n):p=1:1“. Dort findet er sich zusammen mit Cadmoselit, Greenockit und Wurtzit in der Wurtzitgruppe (Hexagonal: P63mc).
Bildung und Fundorte
Rambergit bildet sich in sauerstofffreien Sedimentschichten, die mit organischem Material angereichert sind.
Neben seiner Typlokalität Garpenberg in Schweden konnte Rambergit bisher (Stand: 2009) an drei weiteren Fundorten nachgewiesen werden: Im Gotlandtief in der Ostsee; in einem Bergwerk bei Ronneburg (Thüringen) in Deutschland sowie im Bergwerk „Hirogawara“ bei Chichibu (Honshū) in Japan. [2]
Kristallstruktur
Rambergit kristallisiert hexagonal in der Raumgruppe P63mc mit den Gitterparametern a = 3,982 Å und c = 6,445 Å[4] sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle[1].
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Webmineral - Rambergite (englisch)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Mindat - Rambergite (englisch)
- ↑ SGU Sveriges geologiska undersökning (Geological Survey of Sweden) - GeoRegister Record of Garpenberg Norra (englisch)
- ↑ American Mineralogist Crystal Structure Database - Rambergite (englisch, 2001)
Weblinks
- Mineralienatlas:Rambergit (Wiki)