Hypercinnabarit
Hypercinnabarit | |
Chemische Formel |
HgS |
Mineralklasse | Sulfide und Sulfosalze 2.CB.45 (8. Auflage: II/C.18) nach Strunz 02.08.08.01 nach Dana |
Kristallsystem | hexagonal [1] |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | nicht ermittelt |
Farbe | schwarz, rot |
Strichfarbe | rötlichschwarz |
Mohshärte | 3 |
Dichte (g/cm3) | gemessen: 7,43; berechnet: 7,54 |
Glanz | Diamantglanz |
Transparenz | durchscheinend |
Bruch | muschelig bis uneben |
Spaltbarkeit | keine |
Habitus | mikrokristallin |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | nω = 2,610; nε = 2,850 [2] |
Doppelbrechung (optischer Charakter) |
δ = 0,240 [2] ; einachsig positiv |
Hypercinnabarit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der Zusammensetzung HgS und entwickelt nur mikroskopisch kleine Kristalle von schwarzer oder roter Farbe und rötlichschwarzer Strichfarbe.
Etymologie und Geschichte
Erstmals gefunden wurde Hypercinnabarit 1978 in der „Mount Diablo Mine“ bei Clayton (Kalifornien) in den USA und beschrieben durch R. W. Potter und H. L. Barnes, die das Mineral in Bezug auf seine nahe Verwandtschaft mit Cinnabarit und Metacinnabarit benannten.
Klassifikation
In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Hypercinnabarit zur Abteilung der „Sulfide und Sulfosalze mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel, Selen, Tellur = 1 : 1“. Die 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik unterteilt hier allerdings inzwischen präziser nach der Art der beteiligten Kationen und das Mineral steht somit entsprechend in der Unterabteilung „mit Zink (Zn), Eisen (Fe), Kupfer (Cu), Silber (Ag), usw.“, wo es zusammen mit Cadmoselit, Greenockit, Rambergit und Wurtzit eine eigene Gruppe bildet.
Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Hypercinnabarit der Unterabteilung der „Sulfide einschließlich Seleniden und Telluriden mit der allgemeinen Zusammensetzung AmBnXp sowie dem Stoffmengenverhältnis (m+n):p=1:1“ zu. Dort findet er sich als einziges Mitglied der unbenannten Gruppe 02.08.08.
Modifikationen und Varietäten
Chemisch gesehen ist Hypercinnabarit die Hochtemperaturmodifikation von drei Modifikationen des Quecksilbersulfids (HgS). Die beiden anderen sind das trigonal kristallisierende Cinnabarit und das kubisch kristallisierende Metacinnabarit.
Bildung und Fundorte
Da Hypercinnabarit eng mit Metacinnabarit verwandt ist, bildet er sich wie dieses in Quecksilber-Lagerstätten, allerdings bei höheren Temperaturen, das heißt in tieferen Erdschichten.
Bisher konnte das Mineral außer an seiner Typlokalität „Mount Diablo Mine“ (Kalifornien), noch an drei weiteren Fundorten nachgewiesen werden (Stand: 2009): In der „White Caps Mine“ bei Manhattan (Nevada) im Nye County (USA), der „Monarch Cinnabar mine“ in der südafrikanischen Provinz Limpopo und in der Antimon (Sb)-Quecksilber-Lagerstätte von Chauwai (russisch: Чаувай) im Alai-Gebirge von Kirgisistan. [2]
Kristallstruktur
Hypercinnabarit kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem in bisher nicht ermittelter Raumgruppe mit den Gitterparametern a = 7,01 Å und c = 14,13 Å sowie 12 Formeleinheiten pro Elementarzelle. [1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Handbook of Minerals - Hypercinnabarite (englisch, PDF 47,8 kB)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Mindat - Hypercinnabarite (englisch)
Weblinks
- Mineralienatlas:Hypercinnabarit (Wiki)