Kupfer(II)-hydroxid
Kristallstruktur | |||||||||||||||
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__ Cu2+ __ O2- __ H+ | |||||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||||
Name | Kupfer(II)-hydroxid | ||||||||||||||
Andere Namen |
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Verhältnisformel | Cu(OH)2 | ||||||||||||||
CAS-Nummer | 20427-59-2 | ||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
geruchloses hellblaues Pulver[1] | ||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||
Molare Masse | 97,56 g·mol−1 | ||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||||
Dichte |
3,368 g·cm−3 [1] | ||||||||||||||
Schmelzpunkt |
160 °C [2] Zersetzung ab 80 °C zu Wasser und Kupferoxid)[1] | ||||||||||||||
Löslichkeit |
unlöslich in Wasser[2] | ||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||
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MAK |
0,1 mg·m−3 [1] | ||||||||||||||
LD50 | |||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Kupfer(II)-hydroxid ist ein Hydroxid-Salz des Kupfers. Es ist ein blauer Feststoff, der allein oder in Mischung das Farbpigment Bremer Blau (auch Kalkblau genannt) bildet.[5]
Vorkommen
Natürlich kommt Kupfer(II)-hydroxid als Bestandteil der grünen Patina von Kupfer vor, welches eine Mischung von Kupferhydroxid und Kupfer(II)-carbonat ist. Ein seltenes reines Kupfer(II)-hydroxid-Mineral ist Spertiniit.
- $ \mathrm {2\ Cu+H_{2}O+CO_{2}+O_{2}\longrightarrow Cu(OH)_{2}+CuCO_{3}} $
Gewinnung und Darstellung
Kupferhydroxid kann durch Reaktion von Kupfersalzen mit Alkalilaugen hergestellt werden.[6] Typischerweise wird dazu Kupfersulfat-Pentahydrat in Wasser aufgelöst und unter Kühlung durch Zugabe von Natriumhydroxid zu Kupferhydroxid und Natriumsulfat umgesetzt.
- $ \mathrm {CuSO_{4}+2\ NaOH\longrightarrow Cu(OH)_{2}+Na_{2}SO_{4}} $
Alternativ kann Kupferhydroxid auch durch die elektrochemische Umsetzung von Kupfer in Wasser hergestellt werden.
Eigenschaften
Kupfer(II)-hydroxid ist unlöslich in kaltem Wasser. In konzentrierten Alkalilaugen ist die Verbindung löslich. Dabei bilden sich Hydroxokomplexe wie das tiefblaue [Cu(OH)4]2−. Ebenso ist frisch gefälltes Kupfer(II)-hydroxid löslich in Ammoniaklösung unter Bildung der Komplexverbindung Tetrammin-Kupfer(II)-hydroxid. Die Reaktion mit Mineralsäuren führt zu den entsprechenden Kupfer(II)-salzen.
- $ \mathrm {Cu(OH)_{2}+2\ HCl\longrightarrow CuCl_{2}+2\ H_{2}O} $
- $ \mathrm {Cu(OH)_{2}+2\ HNO_{3}\longrightarrow Cu(NO_{3})_{2}+2\ H_{2}O} $
- $ \mathrm {Cu(OH)_{2}+H_{2}SO_{4}\longrightarrow CuSO_{4}+2\ H_{2}O} $
Beim Erwärmen zerfällt (frisch gefälltes) Kupfer(II)-hydroxid zu Kupfer(II)-oxid und Wasser.
- $ \mathrm {Cu(OH)_{2}\longrightarrow CuO+H_{2}O} $
Bei vorsichtigem Trocknen (100 °C) erhält man nahezu wasserfreies Kupfer(II)-hydroxid in kristallisierter Form[7].
Verwendung
Kupfer(II)-hydroxid wird verwendet als
- Pflanzenschutzmittel (Fungizid im Obst-, Wein-, Hopfen-, Gemüse-, und Bananenanbau)
- zur Herstellung von Pigmenten (z. B. von Peligotblau, welches lichtecht bei künstlichem Licht ist)
- zur Herstellung der unter der Bezeichnung Schweizers Reagens bekannten ammoniakalischen Lösung, die als Reagens und zum Auflösen von Kunstseide dient.
- zur Herstellung von Kupferseide[8]
- zur Herstellung von Beizmitteln, Schiffsbodenfarben, Katalysatoren[1]
Siehe auch
- Fehling-Probe (ohne die Zugabe von Kaliumnatriumtartrat würde Kupferhydroxid ausfallen)
- Kupfer(I)-hydroxid, CuOH
Literatur
- Georg Brauer: Handbuch der präparativen anorganischen Chemie. ISBN 3-432-26081-4
- Pradyot Patnaik: Handbook of Inorganic Chemicals. McGraw-Hill, New York 2002 ISBN 0-07-049439-8 (Englisch)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Eintrag zu CAS-Nr. 20427-59-2 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 9. Dez 2007 (JavaScript erforderlich)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Sicherheitsdatenblatt (Science Lab)
- ↑ 3,0 3,1 Datenblatt Copper(II) hydroxide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 7. April 2011.
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
- ↑ Die Farbe von Komplexverbindungen am Beispiel von Kupfersalzen
- ↑ Holleman, Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 101. Auflage, Walther de Gruyter Verlag, 1995, S. 1335.
- ↑ Remy: Lehrbuch der anorganischen Chemie Band II, 10. Auflage, Akademische Verlagsgesellschaft Leipzig 1961, S.455
- ↑ http://diefoergs.de/Kap3/3.2.html