Hexachloridoplatinsäure
- Wikipedia:Vom Gesetzgeber eingestufter Gefahrstoff
- Giftiger Stoff
- Sensibilisierender Stoff
- Platinverbindung
Strukturformel | |||||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||||
Name | Hexachloridoplatin(IV)-säure | ||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel |
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CAS-Nummer | 16941-12-1 | ||||||||||||||||
PubChem | 61859 | ||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
gelber bis rotbrauner, kristalliner Feststoff [1] | ||||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||||
Molare Masse | 409,81 g·mol−1 (wasserfrei)
517,90 g·mol−1 (Hexahydrat) | ||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||||||
Dichte |
2,4 g·cm−3 [2] | ||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||
Löslichkeit |
löslich in Wasser[2] | ||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Hexachloridoplatinsäure H2[PtCl6] ist eine chemische Verbindung. Reine Hexachloridoplatinsäure ist eine gelbe bis schwach orange, stark hygroskopische, an der Luft zerfließliche Substanz. Bei oft minimal vorhandenen Iridium-Verunreinigungen variiert die Farbe von Rot bis Braun oder ist noch dunkler. Die Salze der Hexachloridoplatinsäure bezeichnet man als Hexachloridoplatinate.
Darstellung
Hexachloridoplatinsäure kann durch oxidative Auflösung von Platin in Königswasser dargestellt werden:
- $ \mathrm {Pt+(3\ HCl/HNO_{3})\longrightarrow H_{2}[PtCl_{6}]+...} $
- Platin löst sich in Königswasser unter Bildung von Hexachloridoplatinsäure.[5]
Aus wässriger Lösung entsteht dabei das Hexachloridoplatinsäure-Hexahydrat H2[PtCl6] · 6 H2O, welches sich bis zum Dihydrat entwässern lässt.[6] Darüber hinaus erfolgt ein Zerfall in Wasser, Salzsäure und Platintetrachlorid, da die Protonen der Oxonium-Ionen nach dem Entzug des Wassers keine geeignete Koordinationsstelle am [PtCl6]2−-Ion finden.
Salze
Bei der Umsetzung der Säure mit verschiedenen Kationen wie Kalium (K+), Rubidium (Rb+), Cäsium (Cs+), Ammonium (NH4+), Silber (Ag+) und Thallium (Tl+) entstehen dabei schwerlösliche gelbe Niederschläge der allgemeinen Formel M2[PtCl6], die Hexachloridoplatinate.[6]
Verwendung
Hexachloridoplatinsäure ist Ausgangsverbindung zur Synthese platinhaltiger Zytostatika, z. B. Cisplatin, Oxaliplatin oder Carboplatin. Hexachloridoplatinsäure wird zur Herstellung von Katalysatoren durch Imprägnierung von Trägersubstanzen, zum Beispiel für den Drei-Wege-Katalysator oder für das katalytische Reforming verwendet. Durch Wahl der Imprägnierungsbedingungen kann dabei die Verteilung des Metalls auf dem Träger eingestellt werden. [7]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Eintrag zu Hexachloridoplatinsäure in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Mai. 2008 (JavaScript erforderlich)
- ↑ 2,0 2,1 Datenblatt Hexachloridoplatinsäure bei Carl Roth, abgerufen am 14. Dezember 2010.
- ↑ 3,0 3,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 16941-12-1 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
- ↑ Harry H. Binder: Lexikon der chemischen Elemente, S. Hirzel Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-7776-0736-3.
- ↑ 6,0 6,1 Holleman-Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie 91.–100. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin 1985 ISBN 3-11-007511-3
- ↑ Th. Mang, B. .Breitscheidel, P. .Polanek, H. Knözinger: Adsorption of platinum complexes on silica and alumina: Preparation of non-uniform metal distributions within support pellets. In: Applied Catalysis A: General. 106, 1993, S. 239–258, doi:10.1016/0926-860X(93)80180-X.