Germanium(IV)-fluorid

Germanium(IV)-fluorid


Strukturformel
Strukturformel von Germaniumtetrafluorid
Allgemeines
Name Germanium(IV)-fluorid
Andere Namen
  • Germaniumtetrafluorid
  • Tetrafluorgerman
Summenformel GeF4
CAS-Nummer 7783-58-6
PubChem 82215
Kurzbeschreibung

farbloses Gas mit Knoblauch-artigem Geruch[1]

Eigenschaften
Molare Masse 148,58 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig

Dichte

2,16 g·cm−3 (bei 0 °C)[1]

Schmelzpunkt

−36,5 °C (Sublimation)[1]

Dampfdruck

404 kPa (−16 °C)[1]

Löslichkeit

Zersetzung in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
04 – Gasflasche 05 – Ätzend 06 – Giftig oder sehr giftig 08 – Gesundheitsgefährdend

Gefahr

H- und P-Sätze H: 280-330-314-372
P: 280-​305+351+338-​310 [2]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3][1]
Sehr giftig Ätzend
Sehr giftig Ätzend
(T+) (C)
R- und S-Sätze R: 26-35
S: 9-26-28-36-45
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Germanium(IV)-fluorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Germaniumverbindungen und Fluoride.

Gewinnung und Darstellung

Germanium(IV)-fluorid lässt sich durch Reaktion von Germanium mit Fluor oder Fluorwasserstoff.[4]

$ \mathrm {Ge+2\ F_{2}\longrightarrow GeF_{4}} $

Es entsteht auch bei der thermischen Zersetzung des Komplexsalzes Ba[GeF6], das durch Fällung einer Lösung von Germaniumdioxid in Flusssäure mit Bariumchlorid gewonnen werden kann.[4]

$ \mathrm {Ba(GeF_{6})\longrightarrow GeF_{4}+BaF_{2}} $

Eigenschaften

Germanium(IV)-fluorid ist ein nicht brennbares, an Luft stark rauchendes Gas mit knoblauchartigem Geruch.[5] Es bildet mit Wasser ätzende Säuren (Hydrolyse zu GeO2 und H2GeF6) und kann mit diesen heftig reagieren. Oberhalb von 1000 °C zersetzt es sich, wobei Fluorwasserstoff, Fluor und Germaniumdioxid entstehen.[1][4] Aus wässrigen Lösungen kristallisiert es als Trihydrat aus.[6]

Verwendung

Germanium(IV)-fluorid wird in Kombination mit Disilan zur Herstellung von SiGe-Kristallen verwendet.[2]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Eintrag zu CAS-Nr. 7783-58-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 19. Juni 2010 (JavaScript erforderlich)
  2. 2,0 2,1 Datenblatt Germanium(IV) fluoride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 3. April 2011.
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  4. 4,0 4,1 4,2 Georg Brauer: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie
  5. Wolfgang Legrum: Riechstoffe, zwischen Gestank und Duft, Vieweg + Teubner Verlag (2011) S. 68−69, ISBN 978-3-8348-1245-2.
  6. Holleman und Wiberg: Lehrbuch der anorganischen Chemie

Weblinks