Germanium(IV)-chlorid

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Strukturformel
Strukturformel von Germaniumtetrachlorid
Allgemeines
Name Germanium(IV)-chlorid
Andere Namen
  • Germaniumtetrachlorid
  • Tetrachlorgerman
Summenformel GeCl4
CAS-Nummer 10038-98-9
PubChem 66226
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch[1]

Eigenschaften
Molare Masse 214,45 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,88 g·cm−3 (25 °C)[2]

Schmelzpunkt

−49,5 °C[2]

Siedepunkt

83 °C[2]

Dampfdruck

101 hPa (21 °C)[2]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
05 – Ätzend

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
P: 280-​305+351+338-​310 [2]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4][2]
Ätzend
Ätzend
(C)
R- und S-Sätze R: 14-34
S: 26-27-36-45
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Germanium(IV)-chlorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Germaniumverbindungen und Chloride.

Gewinnung und Darstellung

Germanium(IV)-chlorid lässt sich durch Reaktion von Germanium oder Germanium(IV)-oxid/Germanium(II)-oxid mit Chlor oder Chlorwasserstoff gewinnen.[3]

$ \mathrm {GeO_{2}+4\ HCl\longrightarrow GeCl_{4}+2\ H_{2}O} $
$ \mathrm {Ge+2\ Cl_{2}\longrightarrow GeCl_{4}} $

Eigenschaften

Germanium(IV)-chlorid ist eine farblose, an Luft rauchende Flüssigkeit mit stechendem Geruch (durch Salzsäure).[5] Sie hat einen Siedepunkt von 83 °C und hydrolysiert mit Wasser oder Säuren langsam zu Germanium(IV)-oxid. Mit Chloriden bildet sie Chlorokomplexe des Typs GeCl62−.[6]

Verwendung

Germanium(IV)-chlorid ist ein wichtiges Zwischenprodukt bei der Germanium-Gewinnung und der Mikrowellenherstellung von Hexachlordigerman Ge2Cl6. Hochreines Germanium(IV)-chlorid wird bei der Herstellung von Lichtwellenleitern aus Quarzglas eingesetzt, um im Kern der Quarzfasern eine hochreine Germanium(IV)-oxid Schicht zu erzeugen.[2][7]

Einzelnachweise

  1. Datenblatt Germanium(IV)-chlorid bei Merck, abgerufen am 14. Juni 2011.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 2,8 Datenblatt Germanium(IV) chloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 3. April 2011.
  3. 3,0 3,1 Georg Brauer; Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. Wolfgang Legrum: Riechstoffe, zwischen Gestank und Duft, Vieweg + Teubner Verlag (2011) S. 68−69, ISBN 978-3-8348-1245-2.
  6. Arnold F. Holleman, Egon Wiberg, Nils Wiberg: Lehrbuch der anorganischen Chemie.
  7. Germaniumtetrachlorid (RMO GmbH)

Weblinks

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