Germanocolusit
Germanocolusit | |
Andere Namen |
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Chemische Formel |
Cu26V2(Ge,As)6S32 |
Mineralklasse | Sulfide und Sulfosalze 2.CB.30 (8. Auflage: II/C.10) nach Strunz 03.01.01.02 nach Dana |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | $ {\bar {4}}3m $ |
Farbe | gelb |
Strichfarbe | |
Mohshärte | 4,5-5 |
Dichte (g/cm3) | 4,44 |
Glanz | |
Transparenz | opak |
Bruch | |
Spaltbarkeit | |
Habitus |
Germanocolusit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu26V2(Ge,As)6S32 und bildet einzelne, bis 100 μm große Körner von gräulich-, grünlich- oder olive-gelber Farbe.
Etymologie und Geschichte
Das Mineral wurde erstmals 1992 von E.M. Spiridonow, W.M. Kachalowskaja, W.W. Kowatschew und L.Y. Krapiwa in der Nähe von Urup in Karatschai-Tscherkessien (Russland) gefunden. Sie benannten es auf Grund der Ähnlichkeit zum Mineral Colusit und dem enthaltenen Element Germanium.
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Germanocolusit zu den Metallsulfiden mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Colusit, Germanit, Maikainit, Morozeviczit, Nekrasovit, Ovamboit, Polkovicit, Renierit, Stibiocolusit, Sulvanit und Vinciennit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Colusit, Germanit, Maikainit, Nekrasovit, Ovamboit und Stibiocolusit eine Untergruppe der Sulfide mit Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.
In der Systematik nach Dana bildet es mit Colusit, Nekrasovit und Stibiocolusit die Colusitgruppe, eine Untergruppe der Sulfosalze mit der Zusammensetzung (A+)i (A2+)j [By Cz] (A: Metalle, B: Halbmetalle, C. Nichtmetalle) und dem Verhältnis von z/y > 4.[1]
Bildung und Fundorte
Germanocolusit bildet sich unter hydrothermalen Bedingungen in germanium-reichen, polymetallischen Lagerstätten. Es ist vergesellschaftet mit Renierit, Germanit, Gallit, Mawsonit, Bornit, Enargit, Tennantit, Chalkopyrit, Chalkosin, Galenit und Pyrit.
Vom sehr seltenen Mineral sind nur vier Fundorte (Stand Juli 2010) bekannt. Neben der Typlokalität fand man Germanocolusit in Kipushi in der Demokratischen Republik Kongo, Maikain in Kasachstan und der Tsumeb-Mine in Namibia.
Kristallstruktur
Germanocolusit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe $ P{\bar {4}}3m $ mit dem Gitterparameter a = 10,568 Å sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle.
Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- Germanocolusit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
Weblinks
- Mineralienatlas:Germanocolusit
- Germanocolusit bei mindat.org (engl.)