Fluoroform
Strukturformel | |||||||
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Allgemeines | |||||||
Name | Fluoroform | ||||||
Andere Namen |
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Summenformel | CHF3 | ||||||
CAS-Nummer | 75-46-7 | ||||||
Kurzbeschreibung |
farbloses Gas mit etherischem Geruch [1] | ||||||
Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 70,01 g·mol−1 | ||||||
Aggregatzustand |
gasförmig | ||||||
Dichte | |||||||
Schmelzpunkt | |||||||
Siedepunkt |
−82,2 °C (117,95 K) [1] | ||||||
Dampfdruck | |||||||
Löslichkeit |
schlecht in Wasser (1 g·l−1) [1] | ||||||
Sicherheitshinweise | |||||||
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GWP |
14800 (bezogen auf 100 Jahre) [2] | ||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Fluoroform (Summenformel CHF3) ist ein farb- und geruchloses, ungiftiges und nicht brennbares inertes Gas. Aufgrund seiner Struktur (CHX3) ist es homolog zu Chloroform, Bromoform und Iodoform und analog benannt.
Darstellung
Fluoroform (HFC-23) fällt bei der Produktion von Chlordifluormethan, das ein Grundprodukt für die Erzeugung von Teflon ist, als Nebenprodukt an. Im Labor kann es aus Iodoform und Quecksilber(I)-fluorid, oder aus Chloroform und Flusssäure erhalten werden.[3]:
- $ \mathrm {CHI_{3}+3\ HgF\longrightarrow \ CHF_{3}+3\ HgI} $
- $ \mathrm {CHCl_{3}+3\ HF\longrightarrow \ CHF_{3}+3\ HCl} $
Eigenschaften
Fluoroform ist reaktionsträge. Es reagiert nur mit stark oxidierenden Reagenzien.
Verwendung
CHF3 findet als Lösch- und Kühlmittel sowie als Prozessgas beim Trockenätzen[4] Verwendung.
Umwelt
Da Trifluormethan weder Chlor noch Brom enthält, greift es die Ozonschicht nicht an. Gegenwärtig enthält die Atmosphäre etwa 200.000 Tonnen Fluoroform. Es wirkt als Treibhausgas, etwa 15.000-mal so stark wie Kohlendioxid. Daher ist Fluoroform im Kyoto-Protokoll als „wasserstoffhaltiger Fluorkohlenwasserstoff“ benannt, dessen Emission reduziert werden muss.
Emissionsrechtehandel mit HFC-23
In die Schlagzeilen ist dieser Stoff geraten, als bei Nachforschungen bezüglich der Klimazertifikate, die durch das Einsparen der Emissionen diesen Stoffes verkauft werden können, nach Angaben des Fernsehmagazins Monitor getrickst wurde: im Austausch für Einsparungen hauptsächlich indischer und chinesischer Chemiefabriken bei der Produktion von Fluoroform (HFC-23) erkauften sich deutsche Kohlekraftwerksbetreiber die Möglichkeit, deutlich mehr Kohlenstoffdioxid zu produzieren. Dies wurde durch Nachverfolgung der schwankenden Emissionsmengen von HFC-23 eruiert.[5]
Vorsichtsmaßnahmen
Das Gas sollte nicht eingeatmet werden, da es Atemstillstand verursachen kann. Ab etwa 20 Volumenprozent in der Atemluft tritt eine narkotisierende Wirkung ein (siehe Sicherheitsdatenblatt). Nach NFPA- und ISO-Anwendungsnormen ist der NOAEL bei 30 Volumenprozent.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Eintrag zu Trifluormethan in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 13. Dezember 2007 (JavaScript erforderlich)
- ↑ P. Forster, P., V. Ramaswamy et al.: Changes in Atmospheric Constituents and in Radiative Forcing. In: Climate Change 2007: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fourth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change. Cambridge University Press, Cambridge und New York 2007, S. 212, (PDF)
- ↑ G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 204-5.
- ↑ FreePatentsOnline: METHOD OF REMOVING, FROM A STREAM OF GAS, FLUORINATED COMPOUNDS WHICH CONTRIBUTE TO DESTRUCTION OF THE OZONE LAYER AND/OR CHANGES IN CLIMATE, AND USE OF THE METHOD. European Patent EP0907402.
- ↑ Klimahandel statt Klimawandel: Wird der Klimaschutz zur Farce? Monitor Nr. 610 vom 19. August 2010.
Weblinks
- Ergebnisse der CHF3-Messungen an Cape Grim, Tasmanien 1978–95 (englisch)
- Sicherheitsdatenblatt FREON23 von DuPont mit Angabe maximaler Konzentrationen im Brandfall (FEEL)
- Stoffwerte von HFC-23 des Herstellers DuPont (PDF-Datei; 265 kB)