Bohrscher Radius
Physikalische Konstante | |
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Name | Bohrscher Radius |
Formelzeichen | |
Größenart | Länge |
Wert | |
SI | |
Unsicherheit (rel.) | |
Gauß | |
Bezug zu anderen Konstanten | |
Quellen und Anmerkungen | |
Quelle SI-Wert: CODATA 2010, Direktlink: NIST |
Der bohrsche Radius
Eine quantenmechanische Betrachtung ergibt, dass im niedrigsten Energiezustand die Wahrscheinlichkeit, das Elektron zu messen, beim bohrschen Radius maximal wird. Der relevantere Erwartungswert für den Radius ist jedoch das 1,5-fache des bohrschen Radius.
Formeln und Zahlenwert
Der bohrsche Radius errechnet sich gemäß der Formel:
Dabei ist
die elektrische Feldkonstante im Vakuum, die durch geteilte Plancksche Konstante, die Masse des Elektrons und die Ladung des Elektrons.
Ebenso wird der bohrsche Radius beschrieben durch
mit
- der Compton-Wellenlänge
des Elektrons und - der Feinstrukturkonstante
Der Wert beträgt nach derzeitiger Messgenauigkeit der in die Rechnung einfließenden Naturkonstanten:[1]
wobei die eingeklammerten Ziffern die geschätzte Standardabweichung von 0,000 000 000 17 angeben.
Der bohrsche Radius wird in der Atomphysik als Längeneinheit benutzt, als Näherungen werden 52,9 pm oder ein halbes Ångström (= 50 pm) verwendet.
Berücksichtigt man die endliche Masse
Herleitung
Schon mithilfe einer einfachen Abschätzung und unter Berücksichtigung der Unschärferelation lässt sich der bohrsche Radius ermitteln.
Es wird angenommen, der Abstand des im Wasserstoffatom gebundenen Elektrons zum Kern betrage für gewöhnlich
Der Unschärferelation wegen lässt sich der Impuls des Elektrons grob mit
angeben, wobei die Ortsobservable
Die kinetische Energie beträgt demnach
Die potentielle Energie ist gemäß dem Coulombschen Gesetz
woraus sich die Gesamtenergie ergibt:
Je weiter sich das Elektron vom Kern entfernt, desto kleiner wird seine kinetische Energie, wegen des negativen Vorzeichens wächst damit aber seine potentielle Energie.
Im Grundzustand realisiert sich eine Art „Kompromiss“, der die Gesamtenergie minimal macht; der zugehörige Radius
Dies ist genau der bohrsche Radius.
Setzt man nun
Historisches
Niels Bohr erwähnt in seinem Aufsatz[2] den österreichischen Physiker Arthur Erich Haas, der die Formel für
Anfangs lagen die mit dem bohrschen Radius
Quellen
- Feynman, R.P.: „Vorlesungen über Physik. Quantenmechanik.“ Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, München 2007.
- Brown, L.M., Pais, A., Pippard, Sir B. (Hrsg.): "Twentieth Century Physics" Bd. 1, Inst. of Phys. Publishing Ltd. Bristol, 1995 (ISBN 0750303530)
- Max Jammer: The Conceptual Development of Quantum Mechanics. MCGraw-Hill, NewYork 1966.
Einzelnachweise
- ↑ CODATA Recommended Values. National Institute of Standards and Technology, abgerufen am 18. Juni 2011. Wert für den Bohrschen Radius
- ↑ N. Bohr: On the Constitution of Atoms and Molecules. In: Philosophical Magazine. 26, 1913, S. 4.