Benzylbenzoat

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Strukturformel
Strukturformel von Benzylbenzoat
Allgemeines
Name Benzylbenzoat
Andere Namen
  • Benzoesäurephenylmethylester
  • Benzolcarbonsäurebenzylester
  • Benzylbenzolcarboxylat
  • Benzoesäurebenzylester
Summenformel C14H12O2
CAS-Nummer 120-51-4
PubChem 2345
ATC-Code

P03AX01,QP53AX11

Kurzbeschreibung

bei Temperaturen über 20 °C farblose Flüssigkeit mit balsamisch, blumigem Geruch; unter 20 °C Nadeln oder Blättchen[1]

Eigenschaften
Molare Masse 212,25 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,12 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

21 °C[1]

Siedepunkt

323 °C[1]

Dampfdruck

6 mbar (156 °C)[1]

Löslichkeit
  • Praktisch unlöslich in Wasser[1] und Glycerin[2]
  • löslich in Alkohol, Äther, Benzol und Chloroform[2]
Sicherheitshinweise
Bitte die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
07 – Achtung 09 – Umweltgefährlich

Achtung

H- und P-Sätze H: 302-411
P: 273 [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
Gesundheitsschädlich Umweltgefährlich
Gesundheits-
schädlich
Umwelt-
gefährlich
(Xn) (N)
R- und S-Sätze R: 22-51/53
S: (2)-25-46-61
LD50
  • 1900 mg·kg−1 (Ratte, oral)[1]
  • 4000 mg·kg−1 (Ratte/Kaninchen, dermal)[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Benzylbenzoat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Ester der Benzoesäure.

Vorkommen

Benzylbenzoat kommt natürlich in einigen Pflanzen (z.B. dem Perubalsam, Tolubalsam und der Rinde des Zimtbaumes) vor.[5]

Gewinnung und Darstellung

Benzylbenzoat kann durch eine Kondensationsreaktion von Benzoesäure und Benzylalkohol gewonnen werden. Es kann auch durch eine Claisen-Tiščenko-Reaktion aus Benzaldehyd dargestellt werden.[6]

Tishchenko reaction.svg

Eigenschaften

Benzylbenzoat wird im Körper rasch zu Benzoesäure und Benzylalkohol hydrolysiert.[7] Es besitzt eine Viskosität von 10,9 mPa·s bei 25 °C.[8]

Verwendung

Benzylbenzoat wird als Synthesechemikalie verwendet.[1] Es wird auch in der Medizin gegen Milben (z.B. bei Krätze), in der Parfum-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie zum Desinfizieren und Konservieren eingesetzt.[2] In der Parfümerie dient es als Lösungsmittel und Fixateur für Riechstoffe, in der Fototechnik als Campher-Ersatz in Celluloid und in der Chemie als Lösungsmittel (z.B. für Cellulosederivate). In der Lebensmittelindustrie dient es als Hilfsstoff und Zusatz zu Kaugummiaromen.[9]

Sicherheitshinweise

Benzylbenzoat hat lokale Reizwirkung auf Haut und Schleimhäute.[10]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 1,9 Eintrag zu CAS-Nr. 120-51-4 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 14. März 2010 (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 2,2 Benzylbenzoat (Allum)
  3. 3,0 3,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 120-51-4 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. Eberhard Postel: "Benzylbenzoat, ein Bestandteil des Perubalsams", in: Journal of Molecular Medicine, Volume 22, Numbers 20–21 / Mai 1943, S. 362–364; doi:10.1007/BF01783698.
  6. Kamm, O.; Kamm, W. F. (1941), "Benzyl benzoate", Org. Synth.;Coll. Vol. 1: 104.
  7. Benzylbenzoat (embryotox).
  8. Datenblatt Benzylbenzoat bei Merck, abgerufen am 14. März 2010.
  9. Benzylbenzoat (Omikron).
  10. Datenblatt Benzylbenzoat bei Vetpharm, abgerufen am 22. November 2011.

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