Trichlormethylsilan

Trichlormethylsilan

Strukturformel
Strukturformel des Trichlormethylsilans
Allgemeines
Name Trichlormethylsilan
Andere Namen
  • Methyltrichlorsilan
  • Methylsilyltrichloride
  • Methylsilicontrichlorid
Summenformel CH3Cl3Si
CAS-Nummer 75-79-6
Kurzbeschreibung

leichtentzündliche, farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch[1]

Eigenschaften
Molare Masse 149,48 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,29 g·cm−3 (20 °C)[1]

Schmelzpunkt

−90 °C[1]

Siedepunkt

66 °C[1]

Dampfdruck

17,9 kPa (20 °C)[1]

Löslichkeit

reagiert mit Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
02 – Leicht-/Hochentzündlich 07 – Achtung

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225-319-335-315
EUH: 014
P: 302+352-​304+340-​305+351+338-​403+235 [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
Leichtentzündlich Reizend
Leicht-
entzündlich
Reizend
(F) (Xi)
R- und S-Sätze R: 11-14-36/37/38
S: (2)-26-39
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Trichlormethylsilan ist eine farblose, klare Flüssigkeit mit stechendem Geruch. Es gehört zur Gruppe der halogenierten Silane und ist eine wichtige Basischemikalie in der organisch-chemischen Synthese, besonders in der Schutzgruppenchemie.

Gewinnung und Darstellung

Trichlormethylsilan wird gemeinsam mit Dichlordimethylsilan und Chlortrimethylsilan über die Müller-Rochow-Synthese hergestellt. Dabei reagiert gepulvertes Silicium mit Chlormethan bei 350 °C in Gegenwart von gepulvertem Kupfer und Kupferoxid als Katalysator zunächst zu Dichlordimethylsilan, das unter den Reaktionsbedingungen zu Chlortrimethylsilan und Trichlormethylsilan disproportioniert:

Chlorotrimethylsilane formation.png

Das Produktgemisch kann aufgrund der unterschiedlichen Siedepunkte seiner Komponenten destillativ getrennt werden. Spuren von Chlorwasserstoff, der evtl. durch Hydrolyse im Chlortrimethylsilan vorhanden ist, können durch Destillation unter Zusatz von wenig Chinolin entfernt werden.

Verwendung

Trichlormethylsilan ist ein Rohstoff für die Produktion von pyrogenen Kieselsäuren und hochreinem Siliciumcarbids.

CH3SiCl3 → SiC + 3 HCl + H2 (bei 1110 bis 1900 °C)

Sicherheitshinweise

Da die Dämpfe schwerer als Luft sind, können sich am Boden explosive Gemische bilden. Bei Kontakt mit Wasser und Luftfeuchtigkeit bildet sich Salzsäure, die zu Verätzungen führen kann.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Eintrag zu Trichlormethylsilan in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 6.10.2007 (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 75-79-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.