Thioindigo
Strukturformel | |||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||
Name | Thioindigo | ||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C16H8O2S2 | ||||||||||||||
CAS-Nummer | 522-75-8 | ||||||||||||||
PubChem | 5378456 | ||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
rotes bis violettes Pulver[1] | ||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||
Molare Masse | 296,37 g·mol−1 | ||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||
Löslichkeit |
unlöslich in Wasser, löslich in Xylol mit gelber in Ethanol mit braunroter Farbe[2] | ||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||
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LD50 |
4170 mg·kg−1 (oral Ratte)[1] | ||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Thioindigo ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Organoschwefelverbindungen, welche als Farbstoff verwendet wird. Sie ist dem bekannteren Indigo ähnlich, wobei dessen zwei Imingruppen (NH) durch Schwefelatome ersetzt sind.
Gewinnung und Darstellung
Thioindigo wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Paul Friedländer entdeckt und ursprünglich aus dem bekannten Indigo durch Anlagerung von Schwefel gewonnen (daher die griechische Vorsilbe „thio“). Es handelt sich um ein Quinacridonpigment. Heute sind für die Verbindung und dessen Chlorderivate eine Reihe von Herstellverfahren bekannt. In der Regel erfolgt sie durch Oxidation der entsprechenden 3-Hydroxythionaphthene.[5] Sie kann aber auch durch S-Alkylierung von Thiosalicylsäure mit Chloressigsäure gewonnen werden. Der dabei entstehende Thioether cyclisiert zu 2-Hydroxythionaphthen, welcher zu Thioinigo dimerisiert.[6]
Eigenschaften
Thioindigo ist ein rotes bis violettes Pulver. Es kommt in zwei unterschiedlichen Kristallstrukturen vor. Thioindigo II weist dabei eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe P21/n auf, während Thioindigo I die Raumgruppe P21/c besitzt.[7] Neben der normalen trans-Form kommt auch die isomere cis-Form (Isothioindigo) vor. In benzolischer Lösung liegt ein Gleichgewicht zwischen der cis- und trans-Form vor.[2]
Verwendung
Thioindigo wird als violetter Farbstoff verwendet. Nach der Entdeckung der Pigmentgruppe der Quinacridonpigmente um 1935 etablierte die Firma DuPont diese in den 1960er Jahren als synthetische Pigmente auf dem Markt.[8] Die verwandte Verbindung 4,7,4',7'-Tetrachlorthioindigo, ein ebenfalls kommerziell wichtiger Farbstoff, kann durch Chlorierung von Thioindigo gewonnen werden. Die verwandte Verbindung Indanthrenbrillantrosa R (CI 73360) ist ein rotes Thioindiopigment. Sie findet Verwendung in kosmetischen Produkten, wie beispielsweise Zahnpasta oder in Lippenstiften,[9] während sie durch die Kosmetikverordnung in Haarfärbemitteln verboten ist.
Es existieren weitere Derivate, die durch an den Ringen angelagerte Reste entstehen und eine sehr gute Licht- und Wetterechtheit sowie Migrations- und Lösemittelechtheit aufweisen (dies hängt sehr stark von der Stellung der Substituenten ab). Die Farbtöne dieser Thioindigopigmente reichen von Rotviolett zu Braun.[10]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Datenblatt Thioindigo bei TCI Europe, abgerufen am 25. Juni 2011.
- ↑ 2,0 2,1 Brockhaus ABC Chemie, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1965, S. 1409–1410.
- ↑ Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
- ↑ Process for the preparation of 4,4'-7,7'-tetrachloro thioindigo
- ↑ Elmar Steingruber "Indigo and Indigo Colorants" Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry 2004, Wiley-VCH, Weinheim. doi:10.1002/14356007.a14_149.pub2
- ↑ W. Haase-Wessel, M. Ohmasa und P. Süsse: „Thioindigo: Crystal Structural Data for Modification II“, in: Naturwissenschaften, 1977, 64 (8), S. 435; doi:10.1007/BF00508700.
- ↑ Thioindigo (Kremer Pigmente)
- ↑ W. Müller (Hrsg.): Handbuch der Farbenchemie. Grundlagen, Technik, Anwendungen. Ecomed Verlagsgesellschaft; 3. Ergänzungslieferung 2003; ISBN 3-609-72700-4; S. 17 (Kapitel 19.1).
- ↑ synthetische organische Farbmittel