Tetramminkupfersulfat
- Reizender Stoff
- Kupferverbindung
- Amminkomplex
- Sulfat
Strukturformel | |||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||
Name | Tetramminkupfersulfat | ||||||||||||||
Summenformel | Cu(NH3)4SO4 · H2O | ||||||||||||||
CAS-Nummer | 10380-29-7 | ||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||
Molare Masse | 245,75 g·mol−1 | ||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||||
Dichte |
1,81 g·cm−3[1] | ||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Tetraamminkupfer(II)-sulfat [Cu(NH3)4]SO4 ist ein Komplexsalz des zweiwertigen Kupfers und der Schwefelsäure. Als Feststoff liegt es als Monohydrat [Cu(NH3)4]SO4 · H2O vor. Die tiefblaue Farbe der Salzkristalle entsteht durch den Tetraamminkomplex [Cu(NH3)4]2+ des Kupfers, der in wässriger Lösung durch zwei weitere Wassermoleküle komplexiert wird. Das an Luft langsam zu einem grünen Pulver verwitternde Salz hat einen Zersetzungspunkt von ca. 150 °C.
Tetraamminkupfer(II)-sulfat entsteht durch Versetzen einer wässrigen Kupfer(II)-sulfat-Lösung mit Ammoniak im Überschuss:
- $ \mathrm {CuSO_{4}+4\ NH_{3}+H_{2}O\longrightarrow \ {[Cu(NH_{3})}_{4}]SO_{4}\cdot \ H_{2}O} $
Der Farbumschlag von blassblau zu tiefblau kann zum Nachweis der Kupferionen dienen. Auf Bildung des Tetraamminkupferkomplexes beruht auch die Verwendung von Kupfersalzen als Geheimtinte.
Obwohl die Tetraammin-kupfer(II)-salze stabile Komplexsalze sind, ist dieser Komplex nicht so stark, dass keine Reaktion mit Schwefelwasserstoff (H2S) möglich ist. Bei der Zugabe von Schwefelwasserstoff (H2S) wird schwarzes Kupfer(II)-sulfid ausgefällt. Die aus dem Gleichgewicht des Komplexes resultierende Kupfer(II)-ionenkonzentration[3] entsprechend der Gleichung
- $ \mathrm {[Cu(NH_{3})_{4}]^{\,2+}\rightleftharpoons \ Cu^{\,2+}+4\ NH_{3}} $
ist höher als die max. Lösungskonzentration des Kupfer(II)-sulfids. Deshalb wird trotz der Komplexverbindung Kupfer(II)-sulfid ausgefällt.
Bei der Zugabe von Kalkmilch zu einer Lösung von Tetraamminkupfer(II)-sulfat bildet sich ein blaugrüner Niederschlag. Dieses Farbpigment, auch als Kalkblau oder Neuwieder Blau[4] bezeichnet, wird für Malerfarben verwendet.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Datenblatt Tetraamminecopper(II) sulfate monohydrate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 24. April 2011.
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
- ↑ Jander-Wendt: Lehrbuch der analytischen und präparativen anorganischen Chemie, 3. Auflage, S. Hirzel Verlag, Sttg., 1959, S. 243.
- ↑ Brockhaus der Naturwissenschaften und der Technik, 4. Auflage, S. F.A.Brockhaus Verlag, Wiesbaden, 1958, S. 325.