Styphninsäure

Erweiterte Suche

Strukturformel
Strukturformel von Styphninsäure
Allgemeines
Name Styphninsäure
Andere Namen
  • 2,4,6-Trinitro-1,3-dihydroxybenzen
  • 2,4,6-Trinitro-3-hydroxyphenol
  • 2,4,6-Trinitroresorcin(ol)
  • Oxypikrinsäure
Summenformel C6H3N3O8
CAS-Nummer 82-71-3
PubChem 6721
Kurzbeschreibung

gelbe hexagonale Kristalle[1]

Eigenschaften
Molare Masse 245,11 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,83 g·cm−3 [2]

Schmelzpunkt

175,5 °C [2]

Siedepunkt

257 °C (Verpuffung) [2]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
01 – Explosionsgefährlich 07 – Achtung

Gefahr

H- und P-Sätze H: 201-332-312-302
P: ?
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
Explosionsgefährlich Gesundheitsschädlich
Explosions-
gefährlich
Gesundheits-
schädlich
(E) (Xn)
R- und S-Sätze R: 3-4-20/21/22
S: (2)-35-36/37
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Styphninsäure ist eine aromatische Nitroverbindung, die gelbe Kristalle bildet. Sie ist eine zweibasige Säure. Die Salze der Styphninsäure werden als Styphnate bezeichnet. Das Bleisalz, Bleistyphnat, wird in der Sprengtechnik in Zündsätzen verwendet.

Gewinnung und Darstellung

Styphninsäure wird durch Umsetzung von Resorcin mit Schwefelsäure zu Resorcindisulfonsäure und anschließende Nitrierung mit Salpetersäure hergestellt.[5]

Eigenschaften

  • Gelbe, hexagonale, adstringierend schmeckende Kristalle.
  • Wird durch Sublimation im Hochvakuum nahezu farblos und färbt sich durch Luftkontakt wieder gelb bis gelbbraun.
  • Deflagriert beim raschen Erhitzen.
  • Schwer löslich in kaltem Wasser, löslich in heißem Wasser .
  • Leicht löslich in Ethanol, Ethylacetat und Ether. Kristallisiert aus Eisessig als Solvat.
  • Styphninsäure bildet mit vielen organischen Stoffen (aromatischen Kohlenwasserstoffen) Additionsverbindungen mit charakteristischen Schmelzpunkten.

Die Verbindung gilt als relativ schwacher Sprengstoff[5], der durch starke Initialzündung detoniert. Die Sprengkraft liegt geringfügig über der von TNT. Wichtige Explosionskennzahlen sind:

Verwendung

Das Bleisalz dient als Initialsprengstoff in Zündsätzen.[5]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Ullrich Jahn, in: Römpp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
  2. 2,0 2,1 2,2 Eintrag zu 2,4,6-Trinitroresorcin in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 17. Juli 2008 (JavaScript erforderlich).
  3. 3,0 3,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 82-71-3 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 5,6 5,7 Köhler, J.; Meyer, R.; Homburg, A.: Explosivstoffe, zehnte, vollständig überarbeitete Auflage,, Wiley-VCH, Weinheim 2008, ISBN 978-3-527-32009-7

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Styphninsäure – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


cosmos-indirekt.de: News der letzten Tage