Ruthenium(III)-bromid

Ruthenium(III)-bromid

Kristallstruktur
Keine Kristallstruktur vorhanden
Allgemeines
Name Ruthenium(III)-bromid
Andere Namen

Rutheniumtribromid

Verhältnisformel RuBr3
CAS-Nummer 14014-88-1
Kurzbeschreibung

schwarzer Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 340,78 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

5,3 g·cm−3 (20 °C)[1]

Schmelzpunkt

500 °C (Zersetzung)[2]

Löslichkeit

unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
05 – Ätzend

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
P: 260-​301+330+331-​303+361+353-​305+351+338-​405-​501Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3][1]
Ätzend
Ätzend
(C)
R- und S-Sätze R: 34
S: 20-26-36/37/39-45-60
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche nicht möglich

Ruthenium(III)-bromid ist eine chemische Verbindung des Rutheniums und zählt zu den Bromiden. Es handelt sich um einen schwarzen, kristallinen Feststoff.

Gewinnung und Darstellung

Ruthenium(III)-bromid lässt sich direkt aus den Elementen bei Temperaturen von 450 °C und erhöhtem Druck gewinnen.[4]

$ \mathrm {2\ Ru+3\ Br_{2}\longrightarrow 2\ RuBr_{3}} $

Eine Alternative ist die Reaktion von Ruthenium(VIII)-oxid mit Bromwasserstoff.[5]

Eigenschaften

Ruthenium(III)-bromid kristallisiert in zwei verschiedenen Strukturen, die bei 383 K ineinander übergehen. Oberhalb dieser Temperatur kristallisiert die Verbindung in einer hexagonalen, dem Zirconium(III)-iodid entsprechenden Struktur in der Raumgruppe P63/mcm mit den Gitterparametern a = 652 pm und c = 589 pm sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Unterhalb von 383 K ist diese Struktur orthorhombisch verzerrt und kommt nun in der Raumgruppe Pmmn mit den Gitterparametern a = 1126 pm,b = 587 pm und c = 650 pm sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle vor. In beiden Strukturen bilden sich lange Ketten von flächenverknüpften Oktaedern aus, die Verzerrung kommt durch die Bildung von Paaren jeweils zweier Rutheniumatome zu stande.[6]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Datenblatt Ruthenium(III)-bromid bei AlfaAesar, abgerufen am 21.Juni 2010 (JavaScript erforderlich)..
  2. Ruthenium(III)-bromid bei webelements.com
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  4. K. Brodersen, H.-K. Breitbach, G. Thiele: Die Feinstruktur des Ruthenium(III)-bromids. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. 1967, 357, 4–5, S. 162–171, doi:10.1002/zaac.19683570402.
  5. Arnold F. Holleman, Nils Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage, de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1671.
  6. H. Hillebrecht, Th. Ludwig, G. Thiele: About Trihalides with TiI3 Chain Structure: Proof of Pair Forming of Cations in -RuCl3 and RuBr3 by Temperature Dependent Single Crystal X-ray Analyses. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. 2004, 630, S. 2199–2204, doi:10.1002/zaac.200400106.