Propyphenazon

Propyphenazon

Strukturformel
Propyphenazone.svg
Allgemeines
Freiname Propyphenazon
Andere Namen
  • 4-Isopropyl-2,3-dimethyl- 1-phenyl-3-pyrazolin-5-on
  • 1,5-Dimethyl-4-(1-methylethyl)- 2-phenyl-1,2-dihydro- 3H-pyrazol-3-on
  • Isopropyl-Antipyrin[1]
Summenformel C14H18N2O
CAS-Nummer 479-92-5
ATC-Code

N02BB04

Kurzbeschreibung

weißes bis schwach gelbliches, kristallines Pulver[2]

Verschreibungspflichtig: teilweise bei Kombinationspräparaten
Eigenschaften
Molare Masse 230,31 g·mol−1
Schmelzpunkt

102–106 °C[2]

Löslichkeit

schwer löslich in Wasser, leicht löslich in Dichlormethan und Ethanol 96 %[2]

Sicherheitshinweise
Bitte die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
keine Einstufung verfügbar

H- und P-Sätze H: siehe oben
P: siehe oben
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4][2]

Xn
Gesundheits-
schädlich
R- und S-Sätze R: 22
S: 36/37
LD50

860 mg·kg−1 (Ratte p.o.)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Propyphenazon ist ein Pyrazolon-Derivat und wird als nichtsteroidales Antiphlogistikum, Antipyretikum und Analgetikum eingesetzt. Es wurde 1933 durch Hoffmann-La Roche als Saridon® (in Kombination mit Phenazetin, Pyrithyldion und Coffein; in D nicht mehr erhältlich) auf den Markt gebracht.[1]

Pharmakologie

Propyphenazon hemmt die Produktion von Prostaglandinen, und verringert damit die Schmerz- und Entzündungsreaktionen. Es dämpft die Schmerzverarbeitung und Schmerzempfindung im Gehirn. Die fiebersenkende Wirkung kommt durch eine Beeinflussung des Temperaturregelzentrums im Gehirn zustande. Es ist nur schwach entzündungshemmend und besitzt eine leichte krampflösende Wirkung, die sich bei Kopfschmerzen günstig auswirken kann.

Anwendung

  • Fieber
  • Leichte bis mittlere Schmerzen

Bekannte Nebenwirkungen

  • allergische Reaktion (Überempfindlichkeitsreaktionen, z. B. Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz), Atemnot, Herzklopfen (selten))
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • entzündliche Veränderungen des Nierengewebes (interstitielle Nephritis)
  • Blutbildveränderungen (Selten)
  • Hautreaktion mit schmerzhafter Blasenbildung (Stevens-Johnson-Syndrom) (sehr selten oder Einzelfälle)
  • Blasenbildung unter der Haut mit Zerstörung von Hautschichten (Lyell-Syndrom) (sehr selten oder Einzelfälle)

Es liegen keine Hinweise auf Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten vor.

Gegenanzeigen

  • Überempfindlichkeit gegen Pyrazolverbindungen
  • schwere Lebererkrankungen
  • erblich bedingter Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 http://e-collection.library.ethz.ch/eserv/eth:20125/eth-20125-02.pdfy
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Datenblatt PROPYPHENAZONE CRS beim EDQM, abgerufen am 21. Februar 2009.
  3. Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.

Handelsnamen

Monopräparate

Demex (D)

Kombinationspräparate

"Kremser" Ohrtropfen (A), Adolorin (A), Alpon (A), Amicophen B6 (A), Avamigran (A), B6 Schmerztabletten (A), Dologran (A), Gewadal (A), Melabon (A), Migradon (A), Montamed (A), Vervan (A), Rapidol (A), Saridon (A), Spasmoplus (A), Tonopan (A), Vivimed (A), Schmerzstillende Kapseln/ Pulver

Gesundheitshinweis Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!