Otto Stern (Physiker)
- Nobelpreisträger für Physik
- Hochschullehrer (Universität Rostock)
- Hochschullehrer (Universität Hamburg)
- Hochschullehrer (Pittsburgh)
- Physikochemiker
- Physiker (20. Jahrhundert)
- Chemiker (20. Jahrhundert)
- Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus
- Person (Schlesien)
- Deutscher
- US-Amerikaner
- Geboren 1888
- Gestorben 1969
- Mann
- Mitglied der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften
Otto Stern (* 17. Februar 1888 in Sohrau, Oberschlesien; † 17. August 1969 in Berkeley) war ein deutscher, später in die USA emigrierter Physiker.
Stern besuchte das konfessionslose Johannesgymnasium Breslau. 1906 begann er das Studium der physikalischen Chemie und erhielt 1912 an der Universität Breslau seinen Doktorgrad. In demselben Jahr ging er zu Albert Einstein an die Karls-Universität Prag und folgte ihm schließlich 1913 an die Eidgenössische Technische Hochschule nach Zürich. Im folgenden Jahr ging er an die Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main, wo er sich 1915 bei Max Born für physikalische Chemie und theoretische Physik habilitierte. 1921 erhielt Stern einen Ruf für ein Extraordinariat für Experimentalphysik an der Universität Rostock. 1923 folgte ein Ruf für das neugegründete "Institut für physikalische Chemie" an die Universität Hamburg als Ordinarius und Direktor. In Hamburg begann eine enge, die Hamburger Zeit überdauernde Freundschaft mit seinen Kollegen, dem Astronomen Walter Baade, dem Mathematiker Erich Hecke und dem (damals noch angehenden) Physiker Wolfgang Pauli.
Wegen seiner teilweise jüdischen Herkunft emigrierte er 1933 in die USA und nahm 1939 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an.[1] Er blieb bis 1945 Forschungsprofessor der Physik am Carnegie-Institut in Pittsburgh. In Kalifornien setzte er sich im darauf folgenden Jahr zur Ruhe.
Die Stern-Volmer-Gleichung geht auf eine Zusammenarbeit mit Max Volmer am Berliner physikochemischen Institut zurück.
Im Versuch von Stern maß er erstmals direkt die Geschwindigkeit von Atomen. Im Februar 1922 führte er zusammen mit Walther Gerlach im Physikalischen Verein in Frankfurt am Main den Stern-Gerlach-Versuch zum Nachweis der Richtungsquantelung durch.
Stern erhielt 1943 als „Anerkennung seines Beitrags zur Entwicklung der Molekularstrahl-Methode und für seine Entdeckung des magnetischen Moments des Protons“ den Nobelpreis für Physik.
Die Aberkennung des Doktorgrads durch die Nationalsozialisten wurde Jahrzehnte später von der Universität Wien offiziell rückgängig gemacht.
Die Universität Frankfurt ehrte Otto Stern, indem sie das 2011 fertiggestellte zentrale Hörsaal- und Bibliotheksgebäude am neuen Campus Riedberg nach ihm als Otto-Stern-Zentrum benannte.[2]
Literatur
- Horst Schmidt-Böcking und Karin Reich: Otto Stern. Physiker, Querdenker, Nobelpreisträger, Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-942921-23-7.
Einzelnachweise
Weblinks
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1943 an Otto Stern (englisch)
- Literatur von und über Otto Stern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag im Catalogus Professorum Rostochiensium
- Biographie des Fachbereichs Physik der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt
- Porträt des Monats: Otto Stern, Privatdozent für physikalische Chemie an der ETH Zürich
- Otto Stern@aip.org
Personendaten | |
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NAME | Stern, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-amerikanischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 17. Februar 1888 |
GEBURTSORT | Sohrau, Oberschlesien |
STERBEDATUM | 17. August 1969 |
STERBEORT | Berkeley, Kalifornien, USA |