Natriumperoxid

Natriumperoxid

Kristallstruktur
Struktur von Natriumperoxid
Allgemeines
Name Natriumperoxid
Verhältnisformel Na2O2
CAS-Nummer 1313-60-6
Kurzbeschreibung

gelbliches Pulver[1]

Eigenschaften
Molare Masse 77,98 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

2,80 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

460 °C[1]

Siedepunkt

657 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

Zersetzung in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
03 – Brandfördernd 05 – Ätzend

Gefahr

H- und P-Sätze H: 271-314
P: 210-​221-​280-​301+330+331-​305+351+338-​309+310Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
Brandfördernd Ätzend
Brand-
fördernd
Ätzend
(O) (C)
R- und S-Sätze R: 8-35
S: (1/2)-8-27-39-45
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche nicht möglich

Natriumperoxid das Peroxid des Natriums. Es besitzt die Summenformel Na2O2.

Eigenschaften

Natriumperoxid ist ein gelbliches Pulver. Es hat die für Peroxide typischen Eigenschaften, ist ein starkes Oxidationsmittel und sehr instabil. Mit Wasser reagiert es zu Natriumhydroxid und Wasserstoffperoxid.

$ \mathrm {Na_{2}O_{2}+2\ H_{2}O\longrightarrow 2\ NaOH+\ H_{2}O_{2}} $

Die Standardbildungsenthalpie von Natriumperoxid beträgt ΔHf0 = -513 kJ/mol.[4]

Herstellung

Großindustriell wird es durch Verbrennung von Natrium in Sauerstoffatmosphäre gewonnen:

$ \mathrm {2\ Na+O_{2}\longrightarrow Na_{2}O_{2}} $

Da bei der Verbrennung von Natrium in Sauerstoffatmosphäre auch Natriumoxid entsteht,

$ \mathrm {4\ Na+O_{2}\longrightarrow 2\ Na_{2}O} $

muss dieses noch vom Natriumperoxid getrennt werden. Um einen höheren Anteil an Natriumperoxid zu erhalten, wird die Temperatur bei 300–400 °C gehalten. Hierdurch wird die Bildung von Natriumoxid vermindert.[5]

Verwendung

In der Industrie wird Natriumperoxid als Oxidations- und Bleichmittel verwendet. Es findet unter Anderem zur CO2-Absorption (z. B. in Atemschutzgeräten, U-Booten oder Raumstationen zur „Luftaufbereitung“) und Sauerstoffproduktion Verwendung:

$ \mathrm {Na_{2}O_{2}+CO_{2}\longrightarrow Na_{2}CO_{3}+1/2\ O_{2}} $

Im Kationentrennungsgang kann Natriumperoxid anstelle der Mischung Natronlauge/Wasserstoffperoxid zum alkalischem Sturz verwendet werden.[6]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Eintrag zu CAS-Nr. 1313-60-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 18. Dezember 2007 (JavaScript erforderlich)
  2. 2,0 2,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 1313-60-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  4. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg, Lehrbuch der Anorganischen Chemie 1995, 101. Auflage, de Gruyter. ISBN 3-11-012641-9, S. 1176.
  5. Holleman, Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage, Gruyter Verlag, 1995, S. 1175
  6. Jander, Blasius: Lehrbuch der analytischen und präparativen Anorganischen Chemie, 14. Auflage, S. 561–567, S. Hirzel Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-7776-0612-X.