Trennungsgang
Unter einem Trennungsgang versteht man in der analytischen Chemie eine methodische Vorschrift, bei der eine unbekannte Lösung mit Hilfe selektiver Reagenzien in einzelne Stoffgruppen getrennt wird.
Man erreicht das durch selektives Überführen in schwerlösliche Niederschläge, die dann abgetrennt werden können. Die überstehende Lösung wird auf die nächste Gruppe geprüft. Die so erhaltenen Gruppen, die nach ihren Fällungsreagenzien benannt sind, werden dann weiter aufgearbeitet, bis schließlich mit Hilfe spezifischer Nachweisreaktionen Aussagen über die qualitative Zusammensetzung der Probe gemacht werden können. Die Anfänge und Entwicklung solcher Trennungsgänge gehen bis ins Altertum zurück.
Bekannte Trennungsgänge
- Klassischer Trennungsgang, „Kationentrennungsgang“
- Dieser Trennungsgang wurde von Carl Remigius Fresenius 1841 vorgeschlagen.
- H2S-Gang
- Dieses Verfahren wurde von Burns, Townshend und Catchpole 1980 vorgeschlagen und baut auf dem klassischen Trennungsgang auf.
Beide Trennungsgänge haben gemeinsam, dass man vor Beginn der Kationentrennung – eventuell störende – Anionen bestimmen und gegebenenfalls entfernen muss.
Literatur
- Gerhard Jander, E. Blasius: Einführung in das anorganisch-chemische Praktikum. S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2005 (in 15. Aufl.), ISBN 3-7776-1364-9
- Udo R. Kunze, Georg Schwedt: Grundlagen der qualitativen und quantitativen Analyse, 5. überarbeitete Auflage, Wiley-VCH, Weinheim, 2002 ISBN 3-527-30858-X
- Bertram Schmidkonz: Praktikum Anorganische Analyse. Verlag Harri Deutsch, Frankfurt 2002, ISBN 3-8171-1671-3
- Michael Wächter: Stoffe, Teilchen, Reaktionen. Verlag Handwerk und Technik, Hamburg 2000, S.154-169 ISBN 3-582-01235-2