Moolooit
Moolooit | |
Moolooit aus der Sarbaiskoe-Lagerstätte (Sarbay Mine), Qostanai, Kasachstan | |
Andere Namen |
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Chemische Formel |
Cu2+(C2O4)·n(H2O) (0,4<n<0,7) |
Mineralklasse | Organische Verbindungen/Oxalate 10.AB.15 (8. Auflage: IX/A.01) nach Strunz 50.01.06.01 nach Dana |
Kristallsystem | orthorhombisch |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | mmm |
Raumgruppe (Raumgruppen-Nr.) | Pnnm (Raumgruppen-Nr. 58) |
Farbe | türkisgrün, blaugrün |
Strichfarbe | grün |
Mohshärte | |
Dichte (g/cm3) | berechnet: 3,43 |
Glanz | Wachsglanz bis matt |
Transparenz | durchscheinend |
Bruch | |
Spaltbarkeit | |
Habitus | |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | nα = 1,570 nγ = 1,950 |
Doppelbrechung (optischer Charakter) |
δ = 0,380 |
Moolooit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Organischen Verbindungen“. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der Zusammensetzung Cu2+(C2O4)·n(H2O) wobei n zwischen 0,4 und 0,7 liegt. Es ist damit chemisch gesehen ein Kupferoxalat-Hydrat. [1] Es sind bisher nur mikroskopisch kleine Kristalle oder derbe Massen gefunden worden. Das grünliche-blaue, transparente Mineral hat einen hellblauen Strich und einen matten, wachsartigen Glanz.[2]
Etymologie und Geschichte
Moolooit wurde 1986 erstmals von Richard M. Clarke und Ian R. Williams in der Typlokalität Bunbury Well-Mooloo Downs Station, Murchison/Western Australia an diesen
-25.025116.10833333333
gefunden und beschrieben.[1] Der Name des Minerals bezieht sich auf diesen Fundort.
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Moolooit zur Mineralklasse der „Organischen Verbindungen“ und dort zur Abteilung der „Salze organischer Säuren“, wo er zusammen mit Caoxit, Coskrenit-(Ce), Glushinskit, Humboldtin, Levinsonit-(Y), Lindbergit, Minguzzit, Natroxalat, Novgorodovait, Oxammit, Stepanovit, Weddellit, Wheatleyit, Whewellit, Zhemchuzhnikovit und Zugshunstit-(Ce) die eigenständige „Oxalatgruppe“ mit der System-Nr. IX/A.01 bildete.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Moolooit ebenfalls in die Klasse der „Organischen Verbindungen“ und dort in die Abteilung der „Salze von organischen Säuren“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der den Verbindungen zugrunde liegenden Säure, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung der „Oxalate“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 10.AB.15 bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Moolooit in die Klasse der „Organischen Minerale“ und dort in die gleichnamige Abteilung ein. Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 50.01.06 innerhalb der Unterabteilung „Salze organischer Säuren (Oxalate)“ zu finden.
Bildung und Fundorte
Moolooit ist ein sekundäres Mineral, das sich z.B. durch die Einwirkung von Vogelkot auf verwitterte Kupfererze bildet. Als Begleitminerale wurden an seiner Typlokalität Bunbury Wels-Mooloo Downs Station Antlerit, Atacamit, Baryt, Brochantit, Chalkopyrit, Covellin, Digenit, Gips, Jarosit, Kieselsäure, Libethenit, Sampleit und Whewellit festgestellt.
In Deutschland trat das Mineral bisher in der Grube Clara bei Oberwolfach in Baden-Württemberg und am Iberg bei Ilfeld am Südrand des Harzgebirges in Thüringen in Erscheinung.
Weitere Fundorte liegen unter anderem in Sainte-Marie-aux-Mines in Frankreich, der Sarbaiskoe-Lagerstätte (Sarbay Mine) im Gebiet Qostanai in Kasachstan, bei Gjersvik in der norwegischen Kommune Røyrvik sowie in der „Ahmeek Mine“ im Keweenaw County (Michigan) und bei San Rafael im Emery County (Utah) in den USA.[3]
Kristallstruktur
Moolooit kristallisiert orthorhombisch, Punktgruppe mmm, und in der Raumgruppe Pnnm (Raumgruppen-Nr. 58) mit den Gitterparametern a = 5,4 Å; b = 5,57 Å; c = 2,54 Å; sowie einer Formeleinheiten pro Elementarzelle.[4] Die Gitterkonstanten a und b hängen vom Wassergehalt ab.[5]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Clarke, R. M. & Williams, I. R., "Moolooite, a naturally occurring hydrated copper oxalate from western Australia", Mineralogical Magazine, Vol. 50, 1986, 295-298. (abgerufen 21. Mai 2012)
- ↑ Handbook of Mineralogy - Moolooite
- ↑ Mindat - Moolooite
- ↑ Chisholm, Jones und Purvis, "Hydrated copper oxalte, moolooite, in lichens", Mineralogical Magazine, Vol. 51, 1987, pp 715-718 (abgerufen 21. Mai 2012)
- ↑ Schmittler, H. (1968): Structural principle of disordered copper(II) oxalate (CuC2O4.nH2O). Monatsber. Deut. Akad. Wiss. Berlin, 10, 581-604.
Weblinks
- Mineralienatlas:Moolooit (Wiki)
- Webmineral:Moolooit