Karpathit
Karpathit | |
Chemische Formel |
C24H12 |
Mineralklasse | Organische Verbindungen - Kohlenwasserstoffe 10.BA.30 (8. Auflage: IX/B.02) nach Strunz 50.03.07.01 nach Dana |
Kristallsystem | monoklin |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | monoklin-prismatisch $ \ 2/m $ [1] |
Farbe | gelb bis gelbgrün |
Strichfarbe | hellgelb |
Mohshärte | 1 |
Dichte (g/cm3) | 1,35 bis 1,4 |
Glanz | Diamantglanz, Glasglanz |
Transparenz | durchsichtig |
Bruch | spröde |
Spaltbarkeit | vollkommen nach [001] |
Habitus | |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | α=1,760 bis 1,780 ; β=1,780 bis 1,982 ; γ=2,050 bis 2,150 [2] |
Doppelbrechung (optischer Charakter) |
δ=0,290 bis 0,370 [2] ; zweiachsig wechselnd |
Pleochroismus | nicht vorhanden |
Weitere Eigenschaften | |
Besondere Kennzeichen | fluoreszierend |
Karpathit (ehemals Pendletonit, 1971 umbenannt [2]) ist ein eher selten vorkommendes Kohlenwasserstoff-Mineral aus der Mineralklasse der organischen Verbindungen. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung C24H12 und bildet gelbe bis gelbgrüne, durchsichtige Kristalle, die einen Glanz ähnlich Glas oder Diamant aufweisen. Chemisch handelt es sich um den polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoff Coronen[3].
Besondere Eigenschaften
Unter Bestrahlung mit langwelligem UV-Licht wird Karpathit zu einer kräftigen, strohgelben Fluoreszenz angeregt. Die Mohshärte beträgt wie die von Talk nur 1, was bedeutet, dass das Mineral bereits mit dem Fingernagel geritzt werden kann. Mit einer Dichte von 1,35 bis 1,4 g/cm³ ist es nur wenig schwerer als Wasser (1 g/cm³).
Etymologie und Geschichte
Karpathit wurde 1955 erstmals gefunden und beschrieben und nach seinem ersten Fundort (Typlokalität) Transkarpatien (Ukraine) benannt.
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Karpathit zu den organischen Verbindungen gezählt. In der veralteten achten Auflage bildet es dabei mit Dinit, Fichtelit, Flagstaffit, Kratochvílit, Hartit, Hoelit, Idrialin, Ravatit, Refikit und Simonellit eine Untergruppe der stickstofffreien Kohlenwasserstoffe. In der neuen neunten Auflage bildet es eine eigene Untergruppe der Unterabteilung 10.BA der Kohlenwasserstoffe.
In der Systematik nach Dana bildet Karpathit eine eigene Untergruppe der "Salze von organischen Säuren und Kohlenwasserstoffe". [4]
Bildung und Fundorte
Karpathit bildet sich durch hydrothermale Vorgänge niedriger Temperatur in Hohlräumen von Diorit-Porphyr-Gesteinen. Begleitet wird er von Baryt, Calcit, Cinnabarit, Idrialin, Quarz und anderen.
Als Fundorte sind bisher neben seiner Typlokalität Transkarpatien nur noch bei Prešov in der Slowakei und Kalifornien in den USA.
Kristallstruktur
Karpathit kristallisiert im monoklin-prismatischen Kristallsystem in der Raumgruppe P 21/c bzw. P 2/c mit den Gitterparametern a = 10,035 Å; b = 4,695 Å und c = 16,014 Å; β = 69° sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle. [1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Webmineral - Karpatite (engl.)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 MinDat - Karpatite (engl.)
- ↑ Römpp CD 2006, Georg Thieme Verlag 2006
- ↑ Dana Salts of Organic Acids Classification bei webmineral.com.
Weblinks
- Mineralienatlas:Karpathit (Wiki)
- Mineraldatenblatt - Karpatite (PDF 65KB, engl.)