Idrialin
Idrialin | |
Idrialin aus der Skaggs Springs Mine, Kalifornien, USA | |
Chemische Formel |
C22H14 |
Mineralklasse | Organische Verbindungen 10.BA.20 (8. Auflage: IX/B.02) nach Strunz 50.03.08.01 nach Dana |
Kristallsystem | orthorhombisch |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | |
Farbe | farblos, grünlichgelb, hellbraun |
Strichfarbe | weiß |
Mohshärte | 1 bis 1,5 [1] |
Dichte (g/cm3) | 1,22 bis 1,236 [1] |
Glanz | Glasglanz, Diamantglanz |
Transparenz | durchscheinend |
Bruch | |
Spaltbarkeit | vollkommen nach {001}; undeutlich nach {100} [1] |
Habitus | |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | α=1,557 ; β=1,734 ; γ=2,07 [1] |
Doppelbrechung (optischer Charakter) |
; zweiachsig positiv |
Optischer Achsenwinkel | 2V = 84° [1] |
Weitere Eigenschaften | |
Schmelzpunkt | stark schwankend von 260 bis 360 °C |
Idrialin (Idrialit, Curtisit, Quecksilber-Branderz[2]) ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Organischen Verbindungen. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung C22H14 und entwickelt meist massige Aggregate, aber auch durchscheinende, schuppige Kristalle von grünlichgelber bis hellbrauner Farbe und glasigem bis diamantenem Glanz. Auch farblose Idrialine sind bekannt.
Besondere Eigenschaften
Es ist löslich in konzentrierter heißer Schwefelsäure mit tief indigoblauer Farbe. Beim Verbrennen oder Destillieren gibt es ein schuppiges strohgelbes Destillationsprodukt, wobei die Verunreinigungen als braunrote Asche zurückbleiben. [3] Unter UV-Licht zeigt sich starke Fluoreszenz[4], wobei unabhängig von der Wellenlänge blaue, orangefarbene, gelbe oder grünweiße Fluoreszenz erzeugt wird[5].
Etymologie und Geschichte
Erstmals gefunden wurde Idrialin 1832 in der „Idria Mine“ (Idrija Mine) in Idrija/Slowenien und beschrieben durch Jean Baptiste Dumas.
Der offizielle Name des Minerals nimmt Bezug auf seine Typlokalität. Die synonyme Benennung Quecksilber-Branderz erhielt es aufgrund der Eigenschaft, brennbar zu sein und weil es aus den bei Idrija gefundenen, quecksilberhaltigen Fossilien extrahiert werden konnte[3].
Klassifikation
In der alten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) gehörter Idrialin noch allgemein zur Abteilung der „Stickstofffreien Kohlenwasserstoffe“. Mit der Überarbeitung der Strunz'schen Mineralsystematik in der 9. Auflage wurde das Mineral in die noch unbenannte Unterabteilung „10.BA“ der Abteilung der „Kohlenwasserstoffe“ verschoben.
Die Systematik der Minerale nach Dana sortiert den Idrialin in die Abteilung der „Salze organischer Säuren und Kohlenwasserstoffe“.
Bildung und Fundorte
Über die genauen Bildungsbedingungen gibt es nur Vermutungen, die besagen, dass Idrialin durch Pyrolyse von organischem Material in der Nähe von heißen Quellen oder aus hydrothermalen Lösungen entsteht. Begleitminerale sind unter anderem Cinnabarit, Pyrit, Gips, Quarz, Metacinnabarit und Realgar. Zusammen mit Opal wurde Idrialin bisher nur bei Skaggs Springs in Kalifornien (USA) gefunden.
Neben seiner Typlokalität Idrija wurde Idrialin weltweit bisher noch an 11 weiteren Fundorten nachgewiesen (Stand: 2009)[6]: Bei Gap (Hautes-Alpes) in Frankreich; Merník und Červenica in der Slowakei; Olenjowo (Olenevo)/Transkarpatien in der Ukraine; sowie in den Mayacmas Mountains im Lake County, Idria im San Benito County, San Francisco (im gleichnamigen County), Skaggs Springs im Sonoma County und Knoxville im Yolo County des US-Bundesstaates Kalifornien.
Kristallstruktur
Idrialin kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem, die genaue Raumgruppe ist jedoch nicht bekannt ist. Die Gitterparameter betragen a = 8,07 Å; b = 6,42 Å und c = 27,75 Å bei vier Formeleinheiten pro Elementarzelle. [1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 handbookofmineralogy.org - Mineraldatenblatt Idrialite (englisch, PDF 63,9 kB)
- ↑ Hrs.: Leopold Voss: Pharmaceutisches Centralblatt für 1835. Sechster Jahrgang, Erster Band No. 1 bis No. 28, Leipzig 1835
- ↑ 3,0 3,1 J. S. Ersch & J. G. Gruber: Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Aufl. LII). F. A. Brockhaus, Leipzig 1838
- ↑ Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage, Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 799.
- ↑ Webmineral - Idrialite (englisch)
- ↑ MinDat - Idrialite (englisch)
Weblinks
- Mineralienatlas:Idrialin (Wiki)