Kaliumhexacyanidoferrat(III)

Kaliumhexacyanidoferrat(III)

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Strukturformel
3 Kaliumion Strukturformel des Hexacyanidoferrat(III)-Ions
Allgemeines
Name Kaliumhexacyanidoferrat(III)
Andere Namen
  • Kaliumhexacyanoferrat(III)
  • Kaliumferricyanid
  • Ferricyankalium
  • Rotes Blutlaugensalz
  • Rotkali
Summenformel C6FeK3N6
CAS-Nummer 13746-66-2
PubChem 26250
Kurzbeschreibung

rubinrote, monokline Kristalle[1]

Eigenschaften
Molare Masse 329,26 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,85 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

Zersetzung ab 300 °C[2]

Löslichkeit
  • gut in Wasser (464 g·l−1 bei 20 °C)[2]
  • schlecht in Ethanol[1]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
EUH: 032
P: keine P-Sätze [2]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3][2]
keine Gefahrensymbole
R- und S-Sätze R: 32
S: keine S-Sätze
LD50

2970 mg·kg−1 (Ratte, oral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Kaliumhexacyanidoferrat(III) ist ein Salz mit der Formeleinheit K3[Fe(CN)6]. Es wird auch als Kaliumferricyanid, Ferricyankalium, Rotes Blutlaugensalz, oder Rotkali bezeichnet; nach älterer Nomenklatur der IUPAC auch noch als Kaliumhexacyanoferrat(III). Die wässrige Lösung besitzt eine gelbe Farbe und zersetzt sich im Licht unter Bildung von Eisen(III)-hydroxid (Fe(OH)3).

Herkunft des Namens

Der Name Blutlaugensalz rührt von der Darstellungsweise durch Alchemisten. Sie erhitzten Blut mit Knochen, Horn und anderen proteinhaltigen Substanzen in Gegenwart von Pottasche. Der Rückstand wurde mit Wasser ausgelaugt. Daraus kristallisierte anschließend ein Salz aus, welches je nachdem, wie viel Luft man beim Erhitzen zuließ, rot (Rotes Blutlaugensalz) oder gelb (Gelbes Blutlaugensalz) war.

Herstellung

Die Herstellung erfolgt durch Oxidation von Kaliumhexacyanidoferrat(II) (K4[Fe(CN)6]) mit Wasserstoffperoxid (H2O2) oder elektrochemisch.

Verwendung

Das Salz wird als mildes Oxidationsmittel bei organischen Synthesen eingesetzt. In der Analytik wird es zum Nachweis von Eisen(II)-Ionen verwendet. Dabei entsteht das sogenannte Berliner Blau.

$ \mathrm {Fe^{2+}+[Fe(CN)_{6}]^{3-}\ \rightleftharpoons \ Fe^{3+}+[Fe(CN)_{6}]^{4-}} $
Kristallines Kaliumhexacyanidoferrat(III)

Cyanotypien werden mit Kaliumhexacyanidoferrat(III) hergestellt. Außerdem wird es in der Färberei, als Stahlhärtungsmittel, als Holzbeize und in der Fotografie verwendet, z. B. als Teil des Farmerschen Abschwächers.

Bei unsachgemäßem Umgang kann sich aus Kaliumhexacyanidoferrat(III) durch verschiedene Reaktionen die sehr giftige Blausäure (Cyanwasserstoff) bilden. Diese Gefahr ist insbesondere bei Reaktionen mit starken Säuren unter Wärmeeinwirkung gegeben. Auch beim Kontakt mit starken Säuren in der Kälte kann unter ungünstigen Umständen Blausäure freiwerden, da Kaliumhexacyanidoferrat(III) im Gegensatz zu Kaliumhexacyanidoferrat(II) einen schwachen Ligandenaustausch von Wasser und Cyanid zeigt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.5. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2009.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 Eintrag zu Kaliumhexacyanidoferrat(III) in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 17. August 2007 (JavaScript erforderlich).
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.

Weblinks

Sicherheitsdatenblätter

Sicherheitsdatenblätter für Kaliumhexacyanidoferrat(III) verschiedener Hersteller in alphabetischer Reihenfolge: