Jimboit

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Jimboit
Andere Namen
  • IMA 1963-002
Chemische Formel

Mn3[BO3]2 [1]

Mineralklasse Borate
6.AA.35 (8. Auflage: V/G.01) nach Strunz
24.03.02.02 nach Dana
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin orthorhombisch-dipyramidal $ 2/m\ 2/m\ 2/m $ [2]
Farbe rötlichbraun
Strichfarbe weiß
Mohshärte 5,5
Dichte (g/cm3) 3,98 bis 4,02
Glanz Glasglanz
Transparenz durchscheinend
Bruch
Spaltbarkeit vollkommen nach {110}; Absonderung nach {101}
Habitus tafelige Kristalle; körnige Aggregate
Zwillingsbildung nach {101}
Kristalloptik
Brechungsindex nα = 1,792 ; nβ = 1,794 ; nγ = 1,821 [3]
Doppelbrechung
(optischer Charakter)
δ = 0,029 [3]
Optischer Achsenwinkel 2V = gemessen: 30° , berechnet: 32° [3]

Jimboit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Borate“. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Mn3[BO3]2 [1] und entwickelt meist tafelige Kristalle in V-Form bis etwa 5 mm Größe, aber auch feinadrige oder körnige Aggregate von rötlichbrauner Farbe.

Etymologie und Geschichte

Erstmals gefunden wurde Jimboit 1963 in der „Kaso Mine“ bei Kanuma auf der japanischen Insel Honshū und beschrieben durch T. Watanabe, A. Kato, T. Matsumoto und J. Ito, die das Mineral zu Ehren von Professor Kotora Jimbo (1867–1924), dem Gründer des Mineralogischen Institutes der Universität Tokio, nach diesem benannten.

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten, aber immer noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Jimboit noch zur gemeinsamen Mineralklasse der „Carbonate, Nitrate und Borate“ und dort zur Abteilung der „Inselborate“, wo er zusammen mit Jacquesdietrichit, Kotoit und Takedait eine eigene Gruppe bildet.

Seit der vollständigen Überarbeitung der Strunz'schen Mineralsystematik in der 9. Auflage (2001) ist die Mineralklasse der Carbonate (und Verwandte) neu aufgeteilt und die Borate bilden eine eigene Klasse. Der Jimboit ist entsprechend in der Mineralklasse der „Borate“ und dort in der Abteilung der „Monoborate“ zu finden. Diese ist weiter unterteilt nach der möglichen Anwesenheit weiterer Anionen in der Formel sowie der strukturellen Anordnung des Boratkomplexes. Der einfach gebaute Jimboit ist entsprechend in der Unterabteilung „BO3 ohne zusätzliche Anionen; 1(Δ)“ eingeordnet, was bedeutet, dass die BO3-Dreiecke in annähernd hexagonalen Schichten verbunden sind.[4] Zusammen mit Kotoit bildet er die unbenannte Gruppe 6.AA.35.

In der im englischen Sprachraum gebräuchlichen Systematik der Minerale nach Dana bilden die Carbonate, Nitrate und Borate wie in der veralteten Strunz'schen Systematik eine gemeinsame Mineralklasse. Dort steht der Jimboit allerdings in der Abteilung der „Wasserfreien Borate“ und der Unterabteilung „Wasserfreie Borate mit (A)m(B)n[XO3]p“, wo er ebenfalls zusammen mit dem Kotoit die unbenannte Gruppe 24.3.2 bildet.

Bildung und Fundorte

Jimboit bildet sich vermutlich durch metasomatische Reaktionen zwischen borhaltigen hydrothermalen Lösungen und Rhodochrosit in gebänderten Mangan-Lagerstätten. Begleitminerale sind entsprechend neben Rhodochrosit noch Alabandin, Chalkopyrit, Galaxit, Galenit, Jacobsit, Pyrrhotin und Tephroit.

Bisher (Stand: 2010) konnte Jimboit außer an seiner Typlokalität „Kaso Mine“ bei Kanuma nur noch in der „Fujii mine“ bei Wakasa in der ebenfalls auf Honshū liegenden Präfektur Fukui gefunden werden.[3]

Kristallstruktur

Jimboit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Pnmn mit den Gitterparametern a = 5,66 Å; b = 8,74 Å; und c = 4,65 Å sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2  Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 330.
  2. Webmineral - Jimboite (englisch)
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Mindat - Jimboite (englisch)
  4.  Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 330.

Literatur

  •  Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 585.

Weblinks

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