Indit

Indit

Indit
Chemische Formel

Fe2+In2S4

Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.DA.05 (8. Auflage: II/D.01) nach Strunz
02.10.01.12 nach Dana
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin hexakisoktaedrisch: $ m{\bar {3}}m $
Farbe weiß
Strichfarbe schwarz
Mohshärte 5
Dichte (g/cm3) berechnet: 4,588
Glanz Metallglanz
Transparenz undurchsichtig
Bruch
Spaltbarkeit
Habitus körnige, massige Aggregate

Indit ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Formel Fe2+In2S4 und fand sich bisher nur in Form undurchsichtiger, körniger bis massiger Mineral-Aggregate von schwarzer, im polierten Bereichen auch weißer, Farbe und metallischem Glanz.

Etymologie und Geschichte

Erstmals entdeckt wurde Indit in der Dzhalinda-Zinnlagerstätte des Malyi-Khingan-Gebirges bei Chabarowsk in Russland entdeckt und beschrieben 1963 durch Aleksandr Dmitrievich Genkin (1919-2010)[1] und I. V. Murav'eva. Benannt ist es nach dem Hauptbestandteil, dem chemischen Element Indium.

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Indit zur Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort zur Abteilung der „Sulfide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel, Selen, Tellur < 1 : 1“, wo er zusammen mit Bornhardtit, Cadmoindit, Carrollit, Daubreelith, Fletcherit, Florensovit, Greigit, Kalininit, Linneit, Polydymit, Siegenit, Trüstedtit, Tyrrellit und Violarit die eigenständige Linneitgruppe bildete.

Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Indit ebenfalls in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“, dort allerdings in die Abteilung der „Metallsulfide mit M : S = 3 : 4 und 2 : 3“ ein. Diese Abteilung ist zudem weiter unterteilt nach dem genauen Stoffmengenverhältnis, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „M : S = 3 : 4“ zu finden ist, wo es zusammen mit Bornhardtit, Cadmoindit, Carrollit, Cuproiridsit, Cuprorhodsit, Daubréelith, Ferrorhodsit, Fletcherit, Florensovit, Greigit, Kalininit, Linaeit (Linneit), Malanit, Polydymit, Siegenit, Trüstedtit, Tyrrellit, Violarit und Xingzhongit die unbenannte Gruppe 2.DA.05 bildet.

Auch die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „“. Hier ist er zusammen mit Linneit, Carrollit, Fletcherit, Tyrrellit, Bornhardtit, Siegenit, Polydymit, Violarit, Trüstedtit, Greigit, Daubréelith, Kalininit, Florensovit, Cuproiridsit, Cuprorhodsit, Malanit, Ferrorhodsit und Cadmoindit in der „Linnaeitgruppe (Isometrisch: Fd3m)“ mit der System-Nr. 02.10.01 innerhalb der Unterabteilung „Sulfide - einschließlich Seleniden und Telluriden - mit der Zusammensetzung AmBnXp, mit (m+n):p=3:4“ zu finden.

Bildung und Fundorte

Das sehr seltene Mineral wurde bisher nur in zwei Fundstellen im fernen Osten Russlands gefunden. Gefunden wird es in kleinen massiven Körnern von 0,2 bis 0,5 mm Größe.

Kristallstruktur

Indit kristallisiert in einem kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe $ Fd{\bar {3}}m $ (Raumgruppen-Nr. 227) mit dem Gitterparameter a = 10,618 Å und acht Formeleinheiten in der Elementarzelle.

Siehe auch

Literatur

Ulrich Schwarz-Schampera, Peter M. Herzig: Indium: Geology, mineralogy, and economics. Springer, Berlin und New York 2002, ISBN 3-540-43135-7.

Weblinks

Einzelnachweise