Indium(III)-chlorid

Indium(III)-chlorid

Kristallstruktur
Strukturformel von Indium(III)-chlorid
__ In3+ __ Cl
Allgemeines
Name Indium(III)-chlorid
Andere Namen
  • Indiumchlorid
  • Indiumtrichlorid
Verhältnisformel InCl3
CAS-Nummer 10025-82-8
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 221,18 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

3,46 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

586 °C[1]

Löslichkeit

in Wasser löslich[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
05 – Ätzend 07 – Achtung

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302-314
P: 260-​302-​301+330+331-​303+361+353-​305+351+338-​405-​501Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2][1]
Ätzend
Ätzend
(C)
R- und S-Sätze R: 22-34
S: 26-36/37/39-45
MAK

0,1 mg·m−3[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Indiumtrichlorid (InCl3) ist eine chemische Verbindung aus Indium und Chlor.

Darstellung und Gewinnung

Wasserfreies Indiumtrichlorid wird aus den Elementen durch das Verbrennen von Indium in einer Chlorgasatmosphäre oder durch Umsetzung eines Gemischs aus Indium(III)-oxid und Kohle im Chlorgasstrom gewonnen.[3][4]. Die Verbindung kann auch durch Auflösen von Indium in Salzsäure hergestellt werden.[4] Aus der wäßrigen Lösung kristallisiert das Tetrahydrat.[4]

Eigenschaften

Die Verbindung bildet weiße, hygroskopische Kristalle, die leicht sublimierbar sind.[3] Der Schmelzpunkt ist mit 586 °C, der Sublimationspunkt mit 418 °C angegeben.[5] Die Dampfdruckfunktion ergibt sich nach August entsprechend ln(P) = −A/T+B (P in Torr, T in K) mit A = 8086 ±168 und B = 12,654 im Temperaturbereich von 489 K bis 564 K.[6] Die Sublimationswärme beträgt 154 kJ·mol-1.[6] In der Gasphase liegt es (wie alle Indiumhalogenide) als dimeres Molekül vor. Wasserfreies Indiumtrichlorid reagiert heftig mit Wasser und wird dabei protolytisch gespalten.[4] Die Verbindung bildet aus salzsaurem Medium Doppelsalze mit dem Hexachlorido- [InCl6]3− oder Aquopentachlorido-Komplex [InCl5(H2O)]2−.[5]

Verwendung

Die Verbindung wird als Katalysator bei Alkohol- und Carbonylreaktionen, sowie in der Nuklearmedizin und bei der Herstellung von Indiumsulfid (für CIGS-Solarzellen) eingesetzt.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Datenblatt Indium(III)-chlorid, wasserfrei bei AlfaAesar, abgerufen am 29. Januar 2010 (JavaScript erforderlich)..
  2. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  3. 3,0 3,1 F. Noel: Indium and Indium Compounds in Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 2012 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim, doi:10.1002/14356007.a14_157
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 L. Kolditz: Anorganische Chemie,VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1983, S. 355.
  5. 5,0 5,1 A.F. Holeman, E. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie, Walter de Gruyter Berlin New York, 1985, S. 891.
  6. 6,0 6,1 F.J. Smith, R.F. Barrow: The heats of sublimation of inorganic substances. Part 6: Some halides of gallium and indium in Trans. Faraday Soc. 54 (1958) 826–829, doi:10.1039/TF9585400826.