Cuprostibit
Cuprostibit | |
Chemische Formel |
Cu2(Sb,Tl) |
Mineralklasse | Sulfide und Sulfosalze 2.AA.20 (8. Auflage: II/A.01) nach Strunz 02.04.11.01 nach Dana |
Kristallsystem | tetragonal |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | 4/mmm |
Farbe | grau, rosa, violett-rosa in reflektiertem Licht |
Strichfarbe | |
Mohshärte | 4 |
Dichte (g/cm3) | 8,42 (berechnet) |
Glanz | metallisch |
Transparenz | opak |
Bruch | uneben |
Spaltbarkeit | |
Habitus | |
Zwillingsbildung | flach |
Cuprostibit ist ein seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu2(Sb,Tl) und bildet feinkörnige Aggregate mit bis zu 1,5 mm Durchmesser von grauer bis rosa Farbe.
Etymologie und Geschichte
Das Mineral wurde erstmals 1969 von H. Sørensen, M.S. Bezsmertnaya, E.B. Khalezova und E.I. Semenov in der Typlokalität Nakalak in der Nähe von Narsaq auf Grönland gefunden. Es ist nach seinen Bestandteilen den Elementen Kupfer (lat. Cuprum) und Antimon (lat. stibium) benannt.
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Cuprostibit zu den Legierungen und legierungsartige Verbindungen, einer Untergruppe der Sulfide und Sulfosalze gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Algodonit, Domeykit, Koutekit, Kutinait und Novakit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es eine eigene Untergruppe der Verbindungen von Halbmetallen mit Kupfer, Silber und Gold.
In der Systematik nach Dana bildet es eine eigene Untergruppe der Sulfide - einschließlich Seleniden und Telluriden - mit der Zusammensetzung AmBnXp, mit einem Verhältnis von (m+n) zu p von 2:1.[1]
Bildung und Fundorte
Cuprostibit bildete sich auf Grönland in einer Ussingit-Ader, in Långsjön in Sulfidadern in Dolomitgestein. Es ist je nach Lagerstätte vergesellschaftet mit Löllingit, Antimonsilber, Chalkopyrit, Chalkothallit; Chalkosin, Bismut oder Sphalerit, Galenit, Dyskrasit, Gudmundit, Breithauptit und Antimon.
Fundorte neben der Typlokalität auf Grönland sind Le Vialas im Département Lozère (Frankreich), Kasachstan, Karabasch in Russland, Långsjön und Långban in Schweden, Castleside in England und Franklin im US-Bundesstaat New Jersey.
Kristallstruktur
Cuprostibit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P4/nmm mit den Gitterparametern a = 3,99 Å, und c = 6,09 Å sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- Cuprostibnit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
- H. Sørensen, M.S. Bezsmertnaya, E.B. Khalezova und E.I. Semenov: Cuprostibite, a new natural compound of copper and antimony. In: Zap. vses. Mineral. obschch., 1969, 98, 716-724 (russisch). Abstract in: American Mineralogist, 1970, 55, S. 1810.
Weblinks
- Mineralienatlas:Cuprostibit
- Cuprostibite bei mindat.org (engl.)