Berylliumformiat

Berylliumformiat

Strukturformel
Berylliumion 2 Formiatanion
Allgemeines
Name Berylliumformiat
Andere Namen

Berylliummethanoat

Summenformel C2H2BeO4
CAS-Nummer 1111-71-3
Eigenschaften
Molare Masse 99,12 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Löslichkeit
  • hydrolysiert langsam in Wasser[1]
  • unlöslich in organischen Lösungsmitteln[1]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
06 – Giftig oder sehr giftig 08 – Gesundheitsgefährdend 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 350i-330-301-372-319-335-315-317-411
P: ?
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
Sehr giftig Umweltgefährlich
Sehr giftig Umwelt-
gefährlich
(T+) (N)
R- und S-Sätze R: 49-25-26-36/37/38-43-48/23-51/53
S: 45-53-61
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Berylliumformiat ist eine chemische Verbindung des Berylliums aus der Gruppe der Carbonsäuresalze. Es ist das Berylliumsalz der Ameisensäure.

Gewinnung und Darstellung

Berylliumformiat kann mit einer Salzbildungsreaktion durch Auflösen von Berylliumhydroxid in 50%iger Ameisensäure hergestellt werden.[1]

$ \mathrm {Be(OH)_{2}+2HCOOH\longrightarrow (HCOO)_{2}Be+2\ H_{2}O} $

Ebenso ist die Synthese aus Berylliumoxyacetat und Ameisensäure möglich.[1]

$ \mathrm {Be_{4}O(CH_{3}COO)_{6}+8\ HCOOH\longrightarrow 4\ (HCOO)_{2}Be+6\ CH_{3}COOH+H_{2}O} $

Die Reaktion von wasserfreiem Berylliumchlorid mit wasserfreier Ameisensäure führt unter Entwicklung von Chlorwasserstoff ebenfalls zu Berylliumformiat.[4][5]

$ \mathrm {BeCl_{2}+2\ HCOOH\longrightarrow (HCOO)_{2}Be+2\ HCl\uparrow } $

Eigenschaften

Berylliumformiat tritt als Anhydrat auf.[1] Beim langsamen Sublimieren reagiert es zu Berylliumoxyformiat, Kohlenmonoxid und Wasser.[6]

$ \mathrm {4\ (HCOO)_{2}Be\ \xrightarrow {\text{500 K}} \ Be_{4}O(HCOO)_{6}+H_{2}O+2\ CO} $

Mit Wasser hydrolysiert es langsam.[1]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Kenneth A. Walsh: "Beryllium chemistry and Processing", ASM International (2009). S. 124. (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  2. 2,0 2,1 Nicht explizit in EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Berylliumverbindungen“; Eintrag aus der CLP-Verordnung zu Berylliumverbindungen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 31. März 2009 (JavaScript erforderlich)
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  4. H. Funk, F. Römer: "Über die Reaktion einiger wasserfreier Chloride mit wasserfreier Essigsäure und Ameisensäure" in Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie 1938, 239(3), S. 288-294. 10.1002/zaac.19382390308
  5. G. B. Feild: "Reactions of Beryllium Chloride. Normal and Basic Organic Salts of Beryllium" in J. Am. Chem. Soc. 1939, 61(7), S. 1817–1820 10.1021/ja01876a050
  6. H. Hendus, H. D. Hardt: "Über die orthorhombische Modifikation von Berylliumoxyformiat" in Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie 1954, 277(3-4), S. 127-128. doi:10.1002/zaac.19542770303.