Berylliumkupfer

Berylliumkupfer

Berylliumkupfer, auch als Berylliumbronze bzw. Kupferberylliumbronze und unter der Handelsbezeichnung BERYLCO[1] bekannt, ist eine Legierung von Kupfer mit 0,4 bis 2 % Beryllium. Die allgemeine Werkstoffbezeichnung lautet CuCoBe, die prozentualen Mengenanteile werden jeweils hinter das entsprechende Legierungselemente Cobalt (Co) und/oder Beryllium (Be) gestellt (Beispiel: CuBe 2, Kupfer mit 2 % Beryllium)

Der Name leitet sich von der seit dem Altertum bekannten Bronze ab, welche ebenfalls zum größten Teil aus Kupfer besteht.

Eigenschaften

Berylliumkupfer hat einige besondere Eigenschaften:

  • Geglüht wird es weich und kann dann in die gewünschte Form geschmiedet werden. Ein erneutes Erhitzen auf 300 Grad Celsius lässt die Legierung wieder aushärten. Durch Kalthämmern lässt sich die Härte weiter steigern.
  • Trotz der Härte schlägt ein Hammer mit einem Kopf aus Berylliumbronze keine Funken, weshalb Werkzeuge aus diesem Material überall dort verwendet werden, wo in explosionsgefährdeten Bereichen gearbeitet wird (Bohrinseln, Gaswerke, Raffinerien).
  • Berylliumkupfer wird wie andere Legierungen in verschiedenen Härten angeboten (Federn aus Berylliumkupfer halten vielfach mehr Biegungen aus als die beste Stahlfeder – und sind im Gegensatz zu letzterer nicht ferromagnetisch).
  • Die elektrische Leitfähigkeit ist im Vergleich zu Stahl hoch (ca. 10 · 106 S/m bis 35 · 106 S/m) aber deutlich niedriger als die von reinem Kupfer (ca. 58 · 106 S/m).
  • Berylliumkupfer ist chemisch sehr widerstandsfähig.

Verwendung

Funkenfreie Zange aus Berylliumkupfer

Verwendet wird Berylliumkupfer für hochbelastete Federn in Uhrwerken und Maschinen, Kontaktfedern in Relais, elektrischen Berührungskontakten, Oberleitungen von Straßen- und Eisenbahnen, für funkenfreie Werkzeuge und anderes. Pistons für Vorderladerwaffen werden ebenfalls aus Berylliumkupfer gefertigt, da sie hohen thermischen Belastungen ausgesetzt sind.

Sicherheitshinweis

Das Legierungselement Beryllium ist sehr giftig. Es sollte daher darauf geachtet werden, dass beim Bearbeiten keine einatembare Be-Partikel entstehen, wie dies zum Beispiel beim Schleifen, Schweißen und Lösungsglühen der Fall ist. Mechanische Bearbeitung (Fräsen, Drehen, Bohren) ist als ungefährlich einzustufen, da dabei keine kleinen Partikel in die Luft gelangen können. TRK- bzw. MRK-Werte gibt es derzeit keine, diese sind bezüglich der europäischen Harmonisierung generell für alle Stoffe in Bearbeitung.

Einzelnachweise

Weblinks