1,3-Dichlorpropen
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- Gesundheitsschädlicher Stoff
- Chloralken
Strukturformel | |||||||||||||||||||||
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unten: cis-Isomer, oben: trans-Isomer | |||||||||||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||||||||||
Name | 1,3-Dichlorpropen | ||||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C3H4Cl2 | ||||||||||||||||||||
CAS-Nummer |
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PubChem | 24726 | ||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
flüchtige, entzündliche, farblose bis gelbliche Flüssigkeit mit süßlich stechendem, chloroformartigem Geruch[1][2] | ||||||||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||||||||
Molare Masse | 110,97 g·mol−1 | ||||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
flüssig | ||||||||||||||||||||
Dichte | |||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||||
Siedepunkt | |||||||||||||||||||||
Dampfdruck | |||||||||||||||||||||
Löslichkeit |
schlecht in Wasser (1 g·l−1 bei 20 °C)[2] | ||||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||||
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LD50 | |||||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
1,3-Dichlorpropen ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der ungesättigten Chlorkohlenwasserstoffe und Alkene. Sie liegt meist in Form einer Gleichgewichtsmischung der isomeren cis- und trans-1,3-Dichlorpropen vor.
Geschichte
1,3-Dichlorpropen wurde 1945 als künstliches Bodenbegasungsmittel eingeführt. Ab 1956 wurde es durch Restriktionen bei der Verwendung von Ethylendibromid, Dibromchlorpropen und Methylbromid extensiv eingesetzt.[6]
Gewinnung und Darstellung
1,3-Dichlorpropen entsteht als Nebenprodukt bei der Herstellung von Allylchlorid durch Chlorierung von Propen bei hohen Temperaturen. Alternativ kann es aus 1,3-Dichlorpropanol durch Dehydratisierung mit POCl3 oder mit P4O10 in Benzol gewonnen werden. Das technische Produkt enthält häufig 1,2-Dichlorpropan und 2,3-Dichlorpropen als Verunreinigungen.[6]
Verwendung
1,3-Dichlorpropen wurde hauptsächlich als Pestizid und Nematizid in der Landwirtschaft als Bodenbegasungsmittel und als Desinfektionsmittel (z. B. bei der Containerbegasung) eingesetzt, wobei cis-1,3-Dichlorpropen wirksamer ist. In Deutschland wurde Dichlorpropen häufig im Grundwasser nachgewiesen[7], wobei der Einsatz in Deutschland seit 2003 vollständig verboten[8], in Afrika und den USA aber noch üblich (z. B. für Tabak, Mohrrüben, Kartoffeln und Erdbeeren) ist.[9]
Sicherheitshinweise
Die Dämpfe von 1,3-Dichlorpropen können mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch (Flammpunkt 27 °C) bilden. Die Verbindung zersetzt sich bei hohen Temperaturen, wobei Chlorwasserstoff entsteht. Sie ist weiterhin als krebserzeugend Kategorie 2 und erbgutverändernd Kategorie 3 eingestuft. 1,3-Dichlorpropen wirkt stark reizend auf Haut, Augen und Atemwege und besitzt eine narkotisierende Wirkung.
Nachweis
1,3-Dichlorpropen kann durch Gaschromatographie nach Desorption nachgewiesen werden.[10]
Weblinks
- Patent.de: Patent Drehströmungsreaktor zur Herstellung von Allylchlorid und Dichlorpropen
- Wikipatents: Verfahren zur Abtrennung von 1,3-Dichlorpropen
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Eintrag zu CAS-Nr. 10061-01-5 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 21. Juli 2008 (JavaScript erforderlich).
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Eintrag zu CAS-Nr. 542-75-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 21. Juli 2008 (JavaScript erforderlich).
- ↑ 3,0 3,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 542-75-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
- ↑ Datenblatt 1,3-Dichlorpropen bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 5. März 2011.
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
- ↑ 6,0 6,1 6,2 6,3 Dichloropropene, 1,3- (inchem)
- ↑ Häufig nachgewiesene Pestizid-Wirkstoffe und Metabolite (1996–2000)
- ↑ Bundesgesetzblatt Teil 1; Nr. 38
- ↑ Gläserner Pflanzenschutz
- ↑ Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschafte: Verfahren zur Bestimmung von cis- und trans-1,3-Dichlorpropen