Tugarinovit

Tugarinovit

Tugarinovit
Andere Namen
  • IMA 1979-072
Chemische Formel

MoO2

Mineralklasse Oxide und Hydroxide
4.DB.05 (8. Auflage: IV/D.28) nach Strunz
04.04.15.01 nach Dana
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin 2/m
Farbe dunkel lila-braun
Strichfarbe grünlich grau
Mohshärte 4,6
Dichte (g/cm3) 6,58
Glanz fettig bis metallisch
Transparenz halbtransparent
Bruch
Spaltbarkeit
Habitus

Tugarinovit, chemisch Molybdän(IV)-oxid, ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung MoO2 und bildet bis zu 1,5 mm große, prismatische oder dicke tafelige Kristalle von lila-brauner Farbe.

Besondere Eigenschaften

Tugarinovit ist unlöslich in Salz- und Schwefelsäure, löst sich aber leicht in verdünnter Salpetersäure.[1]

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde erstmals 1980 von W. G. Kruglowa, A. A Potcryaikina, G. A. Sidorenko, L. S. Dubakina und J. G. Rjabewa in der Molybdän-Uran-Lagerstätte Lenskoje in der Oblast Amur im Fernen Osten Russlands entdeckt. Es wurde nach dem russischen Geochemiker Alexei Iwanowitsch Tugarinow benannt.[1]

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Tugarinovit zu den Oxiden mit einem Verhältnis von Metall zu Sauerstoff von 1:2 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet es dabei eine eigene Untergruppe, in der 9. Auflage mit Pyrolusit, Kassiterit, Paratellurit, Plattnerit, Rutil, Tripuhyit, Argutit und Varlamoffit die Rutilgruppe.

In der Systematik nach Dana bildet es eine eigene Untergruppe der einfachen Oxide mit einer Kationenladung von 4+.[2]

Bildung und Fundorte

Tugarinovit bildet sich durch Metasomatose unter reduzierenden Bedingungen wenn nur wenig Schwefel anwesend ist. Es ist vergesellschaftet mit Uraninit, Molybdenit, Galenit, Zirkon und Wulfenit.

Neben der Typlokalität sind lediglich drei weitere Fundorte, der Kudriavy-Vulkan auf der Kurileninsel Iturup, der Allende-Meteorit, der bei Pueblito de Allende in Mexiko gefunden wurde sowie in einer Kohlemine in der Nähe von Radvanice v Čechách bei Trutnov in Tschechien bekannt.[3]

Kristallstruktur

Tugarinovit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P21/c mit den Gitterparametern a = 5,58 Å; b = 4,82 Å, c = 5,51 Å und β = 119°32' sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 V. G. Kruglova, A. A Potcryaikina, G. A. Sidorenko, L. S. Dubakina, E. G. Ryabeva: Tugarinovite, (MoO2), a new hypogene molybdenum mineral. In: Zapiski Vses. Mineralog' Obsh. 1980, 109, S. 465-468; Abstract in: Michael Fleischer, Adolf Pabst: New Mineral Names. In: American Mineralogist. 1981, 66, S. 438-439 (pdf).
  2. New Dana Classification of Simple Oxides
  3. Tugarinovite bei mindat.org

Literatur

  • Tugarinovit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).

Weblinks