Argutit

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Argutit
Andere Namen
  • IMA 1980-067
Chemische Formel

GeO2

Mineralklasse Oxide und Hydroxide
4.DB.05 (8. Auflage: IV/D.02) nach Strunz
04.04.01.07 nach Dana
Kristallsystem tetragonal
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin 4/mmm - Ditetragonal-Dipyramidal
Farbe grauschwarz
Strichfarbe
Mohshärte 6-7
Dichte (g/cm3) 6,28
Glanz
Transparenz durchscheinend
Bruch
Spaltbarkeit
Habitus
Zwillingsbildung mitunter entlang {101}

Argutit, chemisch Germanium(IV)-oxid, ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung GeO2 und bildet bis zu 20 μm große, in Sphalerit eingebettete hypidiomorphe Kristalle.

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde erstmals 1983 von Z. Johan, E. Oudin und P. Picot in einer Lagerstätte bei Argut-Dessous im französischen Département Haute-Garonne entdeckt und nach dieser benannt.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Argutit zu den Oxiden mit einem Verhältnis von Metall zu Sauerstoff von 1:2 gezählt. Nach der 8. Auflage und 9. Auflage bildet es dabei mit Pyrolusit, Kassiterit, Paratellurit, Plattnerit, Rutil und Tripuhyit, in der neunten Auflage zusätzlich noch Tugarinovit und Varlamoffit die Rutilgruppe.

In der Systematik nach Dana bildet es mit Ilmenorutil, Rutil, Struverit, Kassiterit, Plattnerit, Pyrolusit, Squawcreekit und Stishovit die Rutilgruppe, eine Untergruppe der einfachen Oxide mit einer Kationenladung von 4+.[1]

Bildung und Fundorte

Argutit bildete sich in einer Zinklagerstätte in methamorphem Sedimentgestein. Es ist vergesellschaftet mit Sphalerit, Kassiterit, Siderit und Briartit.

Neben der Typlokalität sind noch einige weitere Funde in Couflens und Saint-Girons im Département Ariège, Luchon und Saint-Béat im Département Haute-Garonne sowie Lourdes im Département Hautes-Pyrénées (alles Frankreich) bekannt.

Kristallstruktur

Argutit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P42/mnm mit den Gitterparametern a = 4,398 Å und c = 2,863 Å, sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

Literatur

  • Argutit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).

Weblinks

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