Triplit
Triplit | |
Chemische Formel |
(Mn2+,Fe2+)2[(F,OH)|PO4] [1] |
Mineralklasse | Phosphate, Arsenate und Vanadate 8.BB.10 (8. Auflage: VII/B.03) nach Strunz 41.06.01.02 nach Dana |
Kristallsystem | monoklin |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | monoklin-prismatisch $ \ 2/m $[2] |
Farbe | braun bis bräunlichschwarz, lachsrosa |
Strichfarbe | Weiß bis Hellbraun |
Mohshärte | 5 bis 5,5 |
Dichte (g/cm3) | gemessen: 3,5 bis 3,9 ; berechnet: 3,85 bis 3,94 |
Glanz | Glasglanz bis Fettglanz |
Transparenz | durchscheinend bis undurchsichtig |
Bruch | uneben bis muschelig |
Spaltbarkeit | gut nach {001}, deutlich nach {010}, undeutlich nach {100} |
Habitus | |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | nα = 1,650 ; nβ = 1,660 ; nγ = 1,680 [3] |
Doppelbrechung (optischer Charakter) |
δ = 0,030 [3] ; zweiachsig positiv |
Optischer Achsenwinkel | 2V = 70° bis 90° [3] |
Weitere Eigenschaften | |
Ähnliche Minerale | Rhodochrosit, Rhodonit |
Triplit, auch als Eisenpecherz oder Eisenapatit bezeichnet, ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung und entwickelt meist undurchsichtige, körnige bis massige Aggregate, die an manchen Fundorten Größen von mehreren Metern erreichen. Nur selten finden sich auch durchscheinende, kurzprismatische Kristalle. Die Farbe schwankt zwischen braun und bräunlichschwarz und lachsrosa.
Triplit bildet eine Mischreihe mit Zwieselit.
Etymologie und Geschichte
Erstmals gefunden wurde Triplit 1813 bei Chanteloube in der Gemeinde Razès im französischen Département Haute-Vienne und beschrieben durch Hausmann, der das Mineral in Anlehnung an dessen drei Spaltrichtung nach dem griechischen Wort τριπλόος [tri'ploʔos] für dreifach benannte.
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehört der Triplit zur Abteilung der „Wasserfreien Phosphate mit fremden Anionen“, wo er zusammen mit Magniotriplit, Sarkinit, Stanekit, Triploidit, Wagnerit und den namensgebenden Mineralen Wolfeit und Zwieselit die Zwieselit-Wolfeit-Gruppe bildet.
Seit der Überarbeitung der Strunz'schen Mineralsystematik in der 9. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz ist diese Abteilung präziser unterteilt nach der Größe der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhältnis der beteiligten Anionen und dem Phosphat-, Arsenat- bzw. Vanadatkomplex und das Mineral ist entsprechend in der Unterabteilung „Mit ausschließlich mittelgroßen Kationen und dem Stoffmengenverhältnis (OH,etc.) : RO4 ≥ 1 : 1“ zu finden. Auch die ursprüngliche Mineralgruppe wurde weiter aufgeteilt und die unbenannte Gruppe 8.BB.10 besteht neben dem Triplit nur noch aus Hydroxylwagnerit und Zwieselit.
Die Systematik der Minerale nach Dana sortiert den Triplit ebenfalls in die Klasse der Phosphate, dort allerdings in die Abteilung der „Wasserfreien Phosphate etc. mit Hydroxyl oder Halogen und der allgemeinen Formel (A)2(XO4)Zq“. Die unbenannte Gruppe 41.06.01 besteht hier aus Triplit, Zwieselit und Magniotriplit.
Bildung und Fundorte
Triplit bildet sich als Primär-Phosphat-Mineral in Graniten oder Pegmatiten, kann aber auch durch hydrothermale Vorgänge in Greisen und Quarz-Gängen entstehen. Begleitminerale sind unter anderem Albit, Apatit, Lithiophilit, Phosphosiderit, Pyrit, Quarz, Sphalerit, Triphylin, Triploidit, Turmalin, Vivianit, Wolfeit und andere.
Weltweit konnte Triplit bisher (Stand: 2010) an rund 120 Fundorten nachgewiesen werden, so unter anderem in den Staaten bzw. Regionen Argentinien, Australien, Bolivien, Brasilien, China, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Kanada, Madagaskar, Mosambik, Namibia, Nordkorea, Norwegen, Österreich, Pakistan, Polen, Portugal, Ruanda, Russland, Schweden, Schweiz, Simbabwe, Südafrika, Tschechien, Vereinigtes Königreich (Großbritannien), Vereinigte Staaten (USA).[4]
Bekannt für seine metergroßen, massigen Triplitaggregate ist vor allem die Region Karibib in Namibia.
Kristallstruktur
Triplit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe I2/a mit den Gitterparametern a = 12,06 Å; b = 6,45 Å; c = 9,94 Å und β = 107,1° sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[5]
Verwendung
Triplit kommt für eine kommerzielle Nutzung als Schmuckstein zu selten in entsprechender Qualität vor, wird aber gelegentlich in verschiedenen Facettenschliffen angeboten und hat so vor allem unter Sammlern einen besonderen Wert als Rarität.[6]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ IMA/CNMNC List of Mineral Names - Triplite (englisch, PDF 1,8 MB; S. 287
- ↑ Webmineral - Triplite (englisch)
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Mindat - Triplite (englisch)
- ↑ Mindat - Localities for Triplite
- ↑ Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 442.
- ↑ realgems.org - Triplit mit Bildbeispielen geschliffener Steine
Literatur
- Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 160.
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 628.
Weblinks
- Mineralienatlas:Triplit (Wiki)
- Handbook of Mineralogy - Triplite (Datenblatt, englisch, PDF 65,5 kB)