Terbium(III)-oxid

Terbium(III)-oxid

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Terbium(III)-oxid
__ Tb3+ __ O2−
Allgemeines
Name Terbium(III)-oxid
Andere Namen
  • Diterbiumtrioxid
  • Terbiumsesquioxid
Verhältnisformel Tb2O3
CAS-Nummer 12036-41-8
PubChem 159410
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 365,85 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

7,91 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

2303 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
07 – Achtung

Achtung

H- und P-Sätze H: 315-319-335
P: 261-​305+351+338 [2]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3][4]
Reizend
Reizend
(Xi)
R- und S-Sätze R: 36/37/38
S: 26-36
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Terbium(III)-oxid ist eine chemische Verbindung, genauer das Oxid von Terbium.

Vorkommen

Terbium(III)-oxid kommt natürlich nicht vor. Es tritt jedoch gebunden als hochkomplexes Silikat z. B. im Gadolinit auf.

Gewinnung und Darstellung

Terbium(III)-oxid kann nicht direkt aus Terbium und Sauerstoff gewonnen werden, da dabei braunes Terbium(III,IV)-oxid Tb4O7 entsteht. Es wird stattdessen durch kontrollierte Reduktion mit Wasserstoff aus diesem hergestellt.[5]

$ \mathrm {Tb_{4}O_{7}+H_{2}\longrightarrow 2\ Tb_{2}O_{3}+H_{2}O} $

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Wie von anderen schweren Lanthanoidoxiden sind von Terbium(III)-oxid zwei Kristallstrukturen bekannt. Die normalerweise stabile Struktur ist eine kubische defekte Fluoritstruktur (Bixbyit-Struktur) mit dem Gitterparameter a = 1072 pm.[6] Diese kommt auch bei anderen Lanthanoidoxiden vor. Daneben ist noch eine monokline Struktur des Terbium(III)-oxids bekannt. Diese entsteht beim Auskristallisieren aus Terbiumoxid/Magnesiumoxid-Schmelzen.[7]

Terbium(III)-oxid ist je nach Reinheit rein weiß bis cremefarben. Gläser mit Zusätzen an Terbium(III)-oxid lumineszieren.

Verwendung

Reines Terbium(III)-oxid wird kaum bis gar nicht verwendet. Als Ausgangsstoff zur Herstellung von reinem Terbium wird Terbium(III,IV)-oxid Tb4O7 eingesetzt.

Siehe auch

  • Terbium(III,IV)-oxid Tb4O7 (schwarzbraunes Pulver, welches als Aktivator für diverse fluoreszierende Leuchtstoffe dient)
  • Terbium(IV)-oxid TbO2

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 CRC Handbook of Chemistry and Physics, 90. Auflage, CRC Press, Boca Raton, Florida, 2009, ISBN 978-1-4200-9084-0, Section 4, Physical Constants of Inorganic Compounds, p. 4-94.
  2. 2,0 2,1 Datenblatt Terbium(III) oxide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 23. April 2011.
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  4. Eintrag zu CAS-Nr. 12036-41-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 28. August 2007 (JavaScript erforderlich).
  5. N. N. Greenwood, A. Earnshaw: Chemie der Elemente, 1. Auflage, VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim 1988, ISBN 3-527-26169-9.
  6. N. C. Baenzinger, H. A. Eick, H. S. Schuldt, L. Eyring: Terbium Oxides. III. X-Ray Diffraction Studies of Several Stable Phases. In: Journal of the American Chemical Society, 1961, 83, 10, S. 2219–2223.
  7. E. Hubbert-Paletta, Hk. Müller-Buschbaum: Röntgenographische Untersuchung an Einkristallen von monoklinem Tb2O3. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie, 1968, 363, S. 145–150, doi:10.1002/zaac.19683630306.