Stolzit

Stolzit

Stolzit
Stolzite - Darwin District, Inyo Co, California, USA.jpg
Stolzit-Kristalle auf Muttergestein, 27 x 27 x 26 mm
Fundort: Darwin District, Inyo County, California, USA
Chemische Formel

Pb[WO4]

Mineralklasse Sulfate
7.GA.05 (8. Auflage: VI/G.01) nach Strunz
48.01.03.02 nach Dana
Kristallsystem tetragonal
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin tetragonal-dipyramidal Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): \ 4/m [1]
Farbe graugelb, braun, orangegelbe, rot, grün
Strichfarbe weiß
Mohshärte 2,5 bis 3
Dichte (g/cm3) 7,9 bis 8,3 [2]
Glanz Diamantglanz, Harzglanz
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch muschelig bis uneben
Spaltbarkeit gut nach {001}; undeutlich nach {011}
Habitus dicktafelige bis kurzsäulige oder dipyramidale Kristalle; garbenförmige bis kugelige Aggregate
Kristalloptik
Brechungsindex ω = 2,270 ; ε = 2,180 bis 2,190 [3]
Doppelbrechung
(optischer Charakter)
δ = 0,090 [3] ; einachsig negativ

Stolzit, auch unter verschiedenen, veralteten, bergmännischen Bezeichnungen wie Scheelbleierz, Wolframbleierz[4], Scheelbleispat(h) und Scheelsaures Blei [3] bekannt, ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfate, Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate“, genauer ein Bleiwolframat mit der chemischen Zusammensetzung Pb[WO4]. Er kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem und entwickelt meist dicktafelige bis kurzsäulige oder spitze, dipyramidale Kristalle, aber auch garbenförmige bis kugelige Aggregate von graugelber, brauner, orangegelber, roter oder grüner Farbe. Die Kristallflächen zeigen einen harzigen bis diamantenen Glanz.

Stolzit kristallisiert isomorph zu Wulfenit (Pb[MoO4]) und Scheelit (Ca[WO4]), bildet also identische Kristallformen aus.

Etymologie und Geschichte

Stolzit wurde erstmals 1845 von Haidinger beschrieben und nach Joseph Alexander Stolz (1803-1896) [3] benannt.

Klassifikation

In der alten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) bildet der Stolzit zusammen mit Paraniit-(Y), Powellit, Scheelit und Wulfenit eine eigene Gruppe in der Abteilung der „Molybdate und Wolframate“ und der Klasse der „Sulfate, Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate“. Seit der Neuordnung der Strunz'schen Mineralsystematik (9. Auflage) ist die Abteilung feiner unterteilt und das Mineral findet sich jetzt in der Unterabteilung der „Molybdate und Wolframate ohne zusätzliche Anionen oder H2O“. Die immer noch existierende Mineralgruppe wurde um die Minerale Fergusonit-(Ce), Fergusonit-(Nd)(N) und Fergusonit-(Y) erweitert.

Die strenger nach der Kristallstruktur sortierte Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Stolzit in die Abteilung der „Wasserfreien Molybdate und Wolframate mit der allgemeinen Zusammensetzung A XO4“. Dort bildet er nur zusammen mit Wulfenit eine eigene Gruppe.

Modifikationen und Varietäten

Raspit ist eine monokline Modifikation des Bleiwolframats.

Bildung und Fundorte

Kugelige Stolzitkristalle vom Broken Hill im Yancowinna County (New South Wales), Australien

Stolzit ist ein typisches Sekundärmineral, das durch Verwitterung aus primären Bleimineralen in Anwesenheit von wolframhaltigen Lösungen entsteht.

Fundorte sind unter anderem New South Wales (Broken Hill, Kangaloolah) und Tasmanien (Hampshire) in Australien;; Minas Gerais in Brasilien; Oblast Sofia in Bulgarien; bei Tianjin in China; Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen-Anhalt und Sachsen in Deutschland; Elsass, Auvergne, Franche-Comté, Languedoc-Roussillon und Limousin in Frankreich; Makedonien in Griechenland; verschiedene Regionen in Italien; Honshū in Japan; British Columbia in Kanada; Kärnten (Bleiberg) und Salzburg (Hüttwinkl), Schellgaden) in Österreich; Böhmen in Tschechien; sowie viele Regionen in den USA. [5]

Kristallstruktur

Stolzit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe I41/a mit den Gitterparametern a = 5,45565 Å und c = 11,9923 Å [6] sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle [1].

Siehe auch

Einzelnachweise

Literatur

  • Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 152.
  • Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 620 (Stolzit bzw. Scheelbleierz).

Weblinks

Commons: Stolzite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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