Picotpaulit
Picotpaulit | |
Chemische Formel |
TlFe2S3 |
Mineralklasse | Sulfide und Sulfosalze 2.CB.60 (8. Auflage: II/C.05) nach Strunz 02.09.09.02 nach Dana |
Kristallsystem | orthorhombisch |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | mmC |
Farbe | bronze |
Strichfarbe | |
Mohshärte | 2 |
Dichte (g/cm3) | 5,2 |
Glanz | metallisch |
Transparenz | opak |
Bruch | |
Spaltbarkeit | |
Habitus | |
Zwillingsbildung | Durchdringungszwillinge entlang {120} |
Picotpaulit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Tl2FeS3 und bildet bis zu zwei Millimeter große pseudohexagonale bronzefarbene Platten.
Etymologie und Geschichte
Das Mineral wurde erstmals 1970 von Johan Zdenek, Roland Pierrot, Henry-Jean Schubnel und Francois Permigneat in Allchar in Mazedonien gefunden. Sie benannten es nach dem französischen Mineralogen Paul Picot.[1]
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Picotpaulit zu den Metallsulfiden mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Raguinit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es ebenfalls mit Raguinit eine Untergruppe der Sulfide mit Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.
In der Systematik nach Dana bildet es mit Sternbergit eine Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:1.[2]
Bildung und Fundorte
Picotpaulit bildet sich unter hydrothermalen Bedingungen zusammen mit anderen Thallium- und Arsen-Mineralen. Es ist vergesellschaftet mit Realgar, Lorandit, Raguinit und Pyrit.
Vom sehr seltenen Mineral sind nur wenige Fundorte bekannt. Neben der Typlokalität fand man Picotpaulit nur noch in Nanhua in der chinesischen Provinz Yunnan.
Kristallstruktur
Picotpaulit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe C222, Cmm2, Amm2 oder Cmmm mit den Gitterparametern a = 5,40 Å, b = 10,72 Å und c = 9,04 Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle. [1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Johan Zdenek, Roland Pierrot, Henry-Jean Schubnel und Francois Permigneat: La Picotpaulite, TlFe2S3, une nouvelle espèce minerale. In: Bull. Soc. Franc. Mineral., Cristallogr. 1970, 93, S. 545-549 (Abstract in American Mineralogist).
- ↑ New Dana Classification of Sulfide Minerals
Literatur
- Picotpaulit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
Weblinks
- Mineralienatlas:Picotpaulit
- Picotpaulit bei mindat.org (engl.)