Periklas
Periklas | |
Chemische Formel |
MgO |
Mineralklasse | Oxide und Hydroxide 4.AB.25 (8. Auflage: IV/A.04) nach Strunz 04.02.01.01 nach Dana |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | $ m{\bar {3}}m $ |
Farbe | bräunlichgelb, farblos, grün, grauweiß, gelb |
Strichfarbe | weiß |
Mohshärte | 5,5 |
Dichte (g/cm3) | 3,55-3,57 |
Glanz | Glasglanz |
Transparenz | transparent |
Bruch | |
Spaltbarkeit | entlang {001} perfekt, entlang {111} gut |
Habitus | |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | 1,735-1,745 |
Periklas, auch Periklasit, chemisch Magnesiumoxid, ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung MgO und bildet kleine oktaedrische, seltener auch kuboktaedrische oder dodekaedrische Kristalle von weißer, durch Einschlüsse auch grüner oder schwarzer Farbe.
Besondere Eigenschaften
Gepulvert ist Periklas in Wasser löslich, dabei entsteht in alkalischer Reaktion Magnesiumhydroxid.
Etymologie und Geschichte
Das Mineral wurde erstmals 1840 von Arcangelo Scacchi am Monte Somma in der Nähe des Vesuvs in Italien entdeckt. Es erhielt seinen Namen nach dem griechischen περικλάω (aufbrechen) wegen seiner perfekt kubischen Spaltung.
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Periklas zu den Oxiden mit einem Verhältnis von Metall zu Sauerstoff von 2:1 oder 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Calciumoxid, Monteponit, Bunsenit, Murdochit, Manganosit und Wüstit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit den gleichen Mineralen außer dem Murdochit eine Untergruppe der Oxide mit einem Verhältnis von Metall zu Sauerstoff von 1:1 und kleinen bis mittelgroßen Kationen (Periklasgruppe).
In der Systematik nach Dana bildet es mit Calciumoxid, Monteponit, Bunsenit, Maganosit, Wüstit und Hongquiit die Periklasgruppe, eine Untergruppe der einfachen Oxide mit einer Kationenladung von 2+.[1]
Modifikationen und Varietäten
Mit Ferroperiklas ist eine eisenhalitge Varietät des Periklases bekannt.[2] Künstlicher Periklas wird auch als Lavernit bezeichnet.[3]
Bildung und Fundorte
Periklas bildet sich durch Metamorphose unter hohen Temperaturen aus magnesiumhaltigen Dolomit und Kalkstein. Es ist je nach Fundort vergesellschaftet mit Forsterit und Magnesit, Brucit, Hydromagnesit und Ellestadit beziehungsweise Fluorellestadit, Kalk, Magnesioferrit, Hämatit, Srebrodolskit und Anhydrit.
Neben der Typlokalität fand man Periklas unter anderem in Predazzo, Österreich, Carlingford in Irland, Broadford und Camas Mòr in Schottland, León in Spanien, dem Mayener Bellerberg in der Eifel (Deutschland), Nordmark und Långban in Schweden, Kopeisk in Russland, Crestmore, Tompstone und Gabbs in den Vereinigten Staaten, Oka in Kanada sowie Cowell in Australien.
Kristallstruktur
Periklas kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der Raumgruppe $ Fm{\bar {3}}m $ mit dem Gitterparameter a = 4,21 Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle (Natriumchloridstruktur).
Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- Periklas in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
Weblinks
- Mineralienatlas:Periklas
- Periklas bei mindat.org (engl.)