Landau-Niveau
Die Landau-Niveaus (nach Lew Dawidowitsch Landau) stellen eine Quantelung der Energie von geladenen Teilchen dar, die sich in homogenen Magnetfeldern bewegen. Man kann zeigen, dass die Energie eines geladenen Teilchens der Masse μ (z. B. eines Elektrons), das sich parallel zu einem Magnetfeld B in z-Richtung bewegt, folgendermaßen lautet:
Dabei ist pz der (nicht quantisierte) Impuls in z-Richtung und
Die Aufspaltung in Landau-Niveaus lässt sich zum Beispiel in der Festkörperphysik messen (De-Haas-van-Alphen-Effekt). Dort sind die transversalen Impulse aufgrund des Kristallgitters gequantelt. Es lässt sich dann zeigen, dass auf jedem Landau-Zylinder exakt gleichviele Zustände liegen.
Theoretische Herleitung
Voraussetzungen und Aufgabenstellung
Man betrachte eine einfache Situation: Ein Teilchen der Masse μ und der Ladung q befinde sich in einem homogenen Magnetfeld
Man kann leicht zeigen, dass sich daraus über
Man erhält dann die (zunächst noch klassische) Hamilton-Funktion dieses Systems zu:
Indem man die Orts- und Impulsvariablen durch die entsprechenden quantenmechanischen Operatoren ersetzt (→ Korrespondenzprinzip), erhält man daraus den Hamiltonoperator des Systems. Im letzten Teil der obigen Gleichung wurde ein „Geschwindigkeitsoperator“ definiert, der folgende Form hat:
Aus der klassischen Behandlung weiß man, dass die Lösung des Problems eine schraubenförmige Bewegung (Helixbewegung) in z-Richtung ist. Darum ist es sinnvoll (was sich in den späteren Rechnungen auch zeigen wird), die folgende Aufteilung des Hamilton-Operators vorzunehmen:
Man erhält für den „Geschwindigkeitsoperator“
Dabei wurde die Zyklotronfrequenz
Damit vertauschen auch
Eigenwerte von H||
Es gilt folgende Vertauschungsrelation:
Damit ist ein Satz über Operatoren, die nach obiger Relation vertauschen, anwendbar und wir können schließen, dass
Damit beschreibt also
Eigenwerte von H⊥
Um die Energieeigenwerte von
Damit hat dann
Die Energieeigenwerte von
Eine genauere Betrachtung zeigt, dass diese Eigenwerte unendlichfach entartet sind. Darauf deutet bereits die Tatsache hin, dass
Eigenwerte von H
Die Gesamtenergie ergibt sich aus der Summe der Eigenenergien von
Diese Niveaus bezeichnet man als Landau-Niveaus. Sie sind unendlichfach entartet (siehe oben).
Je nach angelegtem Magnetfeld erhält man damit für ein festes
Literatur
- Claude Cohen-Tannoudji, Bernard Diu, Franck Laloë: Quantenmechanik 1. 3. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2005, ISBN 3-11-013592-2, S. 700.
- Charles Kittel: Einführung in die Festkörperphysik. Oldenbourg, München 2005, ISBN 3-486-57723-9.