Korrosion
- Wikipedia:Redundanz Januar 2013
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Korrosion [kɔroˈzi̯oːn] (von lat. corrodere, „zersetzen, zerfressen, zernagen“) allgemein ist die Reaktion eines Werkstoffs mit seiner Umgebung, die eine messbare Veränderung des Werkstoffs bewirkt und zu einer Beeinträchtigung der Funktion eines Bauteils oder Systems führen kann. Korrosion tritt an Metallen auf (DIN EN ISO 8044; ehemals DIN 50900), der Begriff ist jedoch ebenfalls gebräuchlich in anderen Gebieten, etwa der Geologie und der Medizin. Die wohl bekannteste Art von Korrosion ist das Rosten, also die Oxidation von Eisen.
Eine verbreitete Korrosionsprüfung (mit Schwefeldioxid unter allgemeiner Feuchtigkeitskondensation) ist der Kesternichtest.
Chemie
In der Chemie bezeichnet Korrosion die chemische Reaktion, oder eine elektrochemische Reaktion eines Werkstoffes mit Stoffen aus seiner Umgebung in einem Korrosionselement, wobei eine messbare Veränderung am Werkstoff eintritt. In bestimmten Fällen kommt es zu einer Massenzunahme am Metall.
Hauptaspekte in Bezug auf die Korrosion sind dabei folgende:
- Sauerstoffkorrosion, Basisartikel: Rost, Oxidation
- Wasserstoffkorrosion (Säurekorrosion)
- Wasserstoffversprödung
- Glaskorrosion
- Bakterielle anaerobe Korrosion
Technik
Die DIN EN ISO 8044 definiert Korrosion wie folgt:
„Korrosion, die Reaktion eines metallischen Werkstoffes mit seiner Umgebung, die eine messbare Veränderung des Werkstoffes bewirkt und zu einer Beeinträchtigung der Funktion eines metallischen Bauteils oder eines ganzen Systems führen kann. In den meisten Fällen ist die Reaktion elektrochemischer Natur, in einigen Fällen kann sie chemischer oder metallphysikalischer Natur sein.“
Die Norm definiert ebenfalls 37 verschiedene Korrosionsarten.
In der Technik werden neben werkstoffbasierter Korrosion weitere Arten der Korrosion anhand des Ortes ihres Auftretens unterschieden:
- Kontaktkorrosion
- Lochfraßkorrosion, Muldenkorrosion
- Flächenkorrosion
- Spannungsrisskorrosion
- Schwingungsrisskorrosion
- Spaltkorrosion
- Interkristalline Korrosion
- Messerlinienkorrosion
- Erosionskorrosion
- Unterwanderungskorrosion
Andere Arten der Korrosion:
Korrosionsschutz
Wichtig ist daher auch ein Schutz vor Korrosion:
Aktiver Schutz
- Opferanode
- Fremdstromanode
- Feuerverzinken
- Polarisation
- Schwachstrom
- Inhibitoren
- Verringerung des Sauerstoffgehaltes
- Förderung der Passivschichtbildung
- Homogenisierung des Gefüges
- Optimierung der Oberfläche
Passiver Schutz
- Feuerverzinken
- Schutzanstrich bzw. Schutzbeschichtung mit entsprechender Vorbehandlung oder unter Verwendung von Haftvermittlern
- sonstiger organischer Transportschutz: Fette, Wachse, fluoriertes Polyurethan (FPU)
- anorganischer nichtmetallischer Schutz: Passivierung, Oxide
- anorganischer metallischer Schutz: Hämatit (Eisenglimmer), Zink, Aluminium
- konstruktive Maßnahmen: durchgehend schweißen,...etc.
- Vermeiden, unterschiedliche Metalle in direktem Kontakt zu verbauen, z.B. keine Chrom- oder Aluminiumzierteile direkt auf Stahl. Kfz-Nummernschilder mit Kunststoffzwischenlage montieren.
- an gefährdeten Stellen Wasserabläufe vorsehen (z.B. in Autotüren).
- Hohlraumversiegelung
- Relais mit Schutzgas-Füllung, Reed-Relais
Durch Feuerverzinken entsteht sowohl ein passiver als auch ein aktiver Korrosionsschutz.
Medizin
In der Medizin versteht man unter Korrosion die durch Entzündung oder ätzende Mittel hervorgerufene Zerstörung von Gewebe.
Bauten
Auch bei Bauten tritt Korrosion auf, dort meist Verwitterung oder auch Steinfraß genannt. Wie das Wort andeutet, spielt dafür die Witterung eine grosse Rolle. Durch konstruktive Massnahmen kann diese verringert werden, z. B. durch
- Verwendung solider Materialien
- Tropfkanten
- überstehende Dachkanten zum Schutz der Fassaden
- Pflege
- Vermeidung von Bewuchs
- Vorbeugung gegen Hochwasser, Grundwasser
- Bäume nicht über Abwasserleitungen
Siehe auch
- Korrosionsmedium
- Schwingungsrisskorrosion
- Spannungsrisskorrosion
Literatur
- Fonds der Chemischen Industrie: Korrosion / Korrosionsschutz, Folienserie und Textheft Nr. 8, Frankfurt am Main 1994
Weblinks