Spaltkorrosion
Diese Korrosionsform tritt an Metallteilen bei Vorhandensein eines korrosiven Mediums in nicht abgeschlossenen Auflagespalten wie Überlappungen, aufgesetzten Stegen und bei nicht durchgeschweißten Schweißnähten auf. Man unterscheidet bei der Spaltkorrosion zwischen Sauerstoff- und Wasserstofftyp. Treibende Kraft ist in beiden Fällen der Konzentrationsunterschied zwischen Spalt und Außenspaltbereich des korrosiven Mediums. Die mit dem Konzentrationsunterschied einhergehende Potentialdifferenz führt zu elektrochemischer Korrosion des Spaltes (Wasserstofftyp) oder seiner direkten Umgebung (Sauerstofftyp).
Selbst nichtrostende CrNi Stähle können in Spalten korrodieren, wenn dort kein Sauerstoff zur Ausbildung der schützenden Oxidschicht vorhanden ist.
Eine korrosionsbeständige Auswahl des Werkstoffes der Konstruktion ist zunächst der wirtschaftlichste Weg der Korrosionsvermeidung. Weiterhin kann Spaltkorrosion unterbunden werden, indem man konstruktiv auf Spalte verzichtet oder so groß ausführt, dass Spaltkorrosion vermieden wird. Nach DIN EN 12502-4 "Korrosionsschutz metallischer Werkstoffe - Einflussfaktoren für nichtrostende Stähle" wird angeraten, die Spaltweiten über 0,5 mm auszuführen, um Spaltkorrosion zu meiden, jedoch ist außer der Spaltweite auch die Spalttiefe von Bedeutung. Zudem können konstruktiv unvermeidliche Spalte mit Kunststoffen versiegelt werden; dieses Prinzip nutzt man bei der Verbindung von korrosionsgefährderten Schrauben und Muttern, die durch einen entsprechenden Klebstoff gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert und gegen Spaltkorrosion geschützt werden.
Siehe auch
Quelle: Dubbel, Taschenbuch für den Maschinenbau, 14. Auflage Abschnitt E1.2.3 auf Seite 257 und F4.3.5 Seite 329