Itoigawait
Itoigawait | |
Andere Namen |
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Chemische Formel |
SrAl2[(OH)2|Si2O7] • H2O[1] |
Mineralklasse | Silikate und Germanate 9.BE.05 (8. Auflage: VIII/C.10) nach Strunz 56.02.03.05 nach Dana |
Kristallsystem | orthorhombisch |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | orthorhombisch-dipyramidal 2/m 2/m 2/m[2] |
Farbe | Blau, Farblos in dünnen Schichten |
Strichfarbe | Weiß |
Mohshärte | 5 bis 5,5 |
Dichte (g/cm3) | berechnet: 3,37 |
Glanz | Glasglanz |
Transparenz | durchsichtig |
Bruch | |
Spaltbarkeit | gut |
Habitus | |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | nα = 1,664 ; nβ |
Doppelbrechung (optischer Charakter) |
δ = 0,024[3] ; zweiachsig positiv |
Optischer Achsenwinkel | 2V = 81° |
Itoigawait ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung SrAl2[(OH)2|Si2O7] • H2O[1] und konnte bisher nur in Form mikrokristalliner Mineral-Aggregate von blauer Farbe bei weißer Strichfarbe gefunden werden.
Etymologie und Geschichte
Erstmals entdeckt wurde Itoigawait 1996 als bläuliches Mineral auf lavendelfarbenem Jadeit am Geröll-Strand Oyashirazu bei Itoigawa in der japanischen Präfektur Niigata.
Analysiert und beschrieben wurde das Mineral durch H. Miyajima, S. Matsubara, R. Miyawaki und K. Ito, die es nach seiner Typlokalität Itoigawa benannten. Die Forschergruppe reichte ihre Untersuchungsergebnisse und den gewählten Namen 1998 zur Prüfung bei der International Mineralogical Association (IMA) ein. Der Antrag erhielt die Eingangs-Nummer IMA 1998-034 und noch im selben Jahr wurde der Status als eigenständiges Mineral bestätigt. Veröffentlicht wurden die Untersuchungsergebnisse und der anerkannte Name im Dezember 1999 im Mineralogical Magazine.
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Itoigawait zur Mineralklasse der „Silikate und Germanate“ und dort zur Abteilung der „Gruppensilikate (Sorosilikate)“, wo er zusammen mit Hennomartinit, Ilvait, Lawsonit und Noelbensonit eine eigenständige Gruppe bildete.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Itoigawait ebenfalls in die Klasse der „Silikate und Germanate“ und dort in die Abteilung der „Gruppensilikate (Sorosilikate)“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Art und Verknüpfung der Silikatgruppen und der Koordination der beteiligten Kationen, so dass das Mineral entsprechend seiner Kristallstruktur in der Unterabteilung „Si2O7 Gruppen mit zusätzlichen Anionen; Kationen in oktaedrischer [6] und größerer Koordination“ zu finden ist, wo es zusammen mit Hennomartinit, Lawsonit und Noelbensonit die „Lawsonitgruppe“ mit der System-Nr. 9.BE.05 bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Itoigawait in die Klasse der „Silikate und Germanate“, dort allerdings in die bereits feiner unterteilte Abteilung der „Gruppensilikate: Si2O7-Gruppen und O, OH, F und H2O“ ein. Hier ist er zusammen mit Lawsonit, Hennomartinit, Ilvait, Noelbensonit und Manganilvait in der „Lawsonit-Ilvait-Gruppe“ mit der System-Nr. 56.02.03 innerhalb der Unterabteilung der „Gruppensilikate: Si2O7-Gruppen und O, OH, F und H2O mit Kationen in [4] und/oder >[4]-Koordination“ zu finden.
Bildung und Fundorte
Itoigawait bildet sich zusammen mit Jadeit in dünnen Adern von Serpentinitgesteinen.
Bisher (Stand: 2011) konnte Itoigawait nur an seiner Typlokalität Oyashirazu nachgewiesen werden.[3]
Kristallstruktur
Itoigawait kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Cmcm (Raumgruppen-Nr. 63) mit den Gitterparametern a = 6,03 Å; b = 8,94 Å und c = 13,22 Å sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 574.
- ↑ Webmineral - Itoigawaite (englisch)
- ↑ 3,0 3,1 Mindat - Itoigawaite (englisch)
Literatur
- H. Miyajima, S. Matsibara, R. Miyawaki, K. Ito: Itoigawaite, a new mineral, the Sr analogue of lawsonite, in jadeitite from the Itoigawa-Ohmi district, central Japan, in: Mineralogical Magazine, Dezember 1999, Band 63(6), S. 909–916
Weblinks
- Mineralienatlas:Itoigawait (Wiki)