Impulsoperator
Der Impulsoperator
Der physikalische Zustand
der Mittelwert (Erwartungswert) der Messergebnisse der j-ten Komponente des Impulses des Teilchens im Zustand
Definition und Eigenschaften
- Bei der kanonischen Quantisierung deutet man die Phasenraumkoordinaten, den Ort
und den Impuls des klassischen Systems, als selbstadjungierte Operatoren eines Hilbertraums und fordert für die Ortsoperatoren und Impulsoperatoren die kanonischen Vertauschungsrelationen
- in Analogie zu den Poisson-Klammern der Hamiltonschen Formulierung
- Der Faktor
ist aus Dimensionsgründen erforderlich, denn Ort mal Impuls hat die Dimension eines Drehimpulses oder einer Wirkung. Die imaginäre Einheit muss auftreten, da und selbstadjungiert sind und ihr Kommutator daher bei Adjunktion sein Vorzeichen wechselt.
- Aus den kanonischen Vertauschungsrelationen folgt, dass die drei Komponenten des Impulses gemeinsam messbar sind und dass ihr Spektrum (Bereich der möglichen Messwerte) aus dem gesamten Raum
besteht. Die möglichen Impulse sind also nicht quantisiert, sondern kontinuierlich. - Die Ortsdarstellung ist durch die Spektraldarstellung des Ortsoperators definiert. Der Hilbertraum H ist der Raum der quadratintegrierbaren, komplexen Funktionen des Ortsraums
jeder Zustand ist durch eine Ortswellenfunktion gegeben. Die Ortsoperatoren sind die Multiplikationsoperatoren mit den Koordinatenfunktionen, das heißt, der Ortsoperator wirkt auf Ortswellenfunktionen durch die Multiplikation der Wellenfunktion mit der Koordinatenfunktion
- Der mathematische Satz von Stone und von Neumann besagt dann, dass bei geeigneter Wahl von Phasen der Impulsoperator, der in den kanonischen Vertauschungsrelationen auftritt, auf Ortswellenfunktionen als Differentialoperator wirkt:
- Sein Erwartungswert ist
- In der Impulsdarstellung wirkt der Impulsoperator multiplikativ auf quadratintegrierbare Impulswellenfunktionen
- und der Ortsoperator wirkt als Differentialoperator
- Die Orts- und Impulsoperatoren sind Linearkombinationen von Erzeugungs- und Vernichtungsoperatoren:
- Dabei sind
frei wählbare Längen (größer Null) und die Erzeugungs- und Vernichtungsoperatoren genügen den Vertauschungsrelationen
Warum ist der Impulsoperator in Ortsdarstellung ein Differentialoperator?
Nach dem Noether-Theorem gehört zu jeder kontinuierlichen Symmetrie der Wirkung eine Erhaltungsgröße und umgekehrt. Beispielsweise ist der Impuls genau dann erhalten, wenn die Wirkung translationsinvariant ist. In der Hamiltonschen Formulierung erzeugt die Erhaltungsgröße die Symmetrietransformation im Phasenraum durch ihre Poisson-Klammer, der Impuls erzeugt Verschiebungen.
Auf eine Wellenfunktion
(also: über Taylorreihe zu einer formalen Exponentialfunktion).
Die Erzeugende dieser einparametrigen Schar von Verschiebungen definiert also bis auf einen Faktor
Dabei tritt der Faktor
nach
Dass der Impulsoperator im Ortsraum diese Form annimmt, lässt sich auch ohne die Kenntnis des zugehörigen unitären Operators