Chrom(VI)-oxid
Kristallstruktur | |||||||||||||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||||||||||||
Name | Chrom(VI)-oxid | ||||||||||||||||||||||||
Andere Namen |
Chromsäureanhydrid, Chromtrioxid | ||||||||||||||||||||||||
Verhältnisformel | CrO3 | ||||||||||||||||||||||||
CAS-Nummer | 1333-82-0 | ||||||||||||||||||||||||
PubChem | 14915 | ||||||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
Dunkelrote, geruchlose Kristallnadeln[1] | ||||||||||||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||||||||||||
Molare Masse | 99,99 g·mol−1 | ||||||||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||||||||||||||
Dichte | |||||||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||||||||
Siedepunkt |
Zersetzung oberhalb von 230 °C[1] | ||||||||||||||||||||||||
Löslichkeit | |||||||||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||||||||
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MAK |
Aufgehoben, da karzinogen[1] | ||||||||||||||||||||||||
LD50 |
80 mg·kg−1[4] | ||||||||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Chrom(VI)-oxid, auch Chromtrioxid (CrO3), ist ein Oxid des Chroms. Es ist ein dunkelroter Feststoff, der hygroskopisch und in Wasser leicht löslich ist. Die wässrige Lösung reagiert stark sauer (Chromsäure). Von dem Stoff gehen eine Reihe von Gefahren aus.
Eigenschaften
Chrom(VI)-oxid bildet rotviolette, geruchlose, nadelförmige Kristalle. In viel Wasser löst es sich unter Bildung von gelber Chromsäure (H2CrO4). In wenig Wasser bilden sich auch kondensierte Chromsäuren. Beim Glühen von Chrom(VI)-oxid zersetzt es sich und bildet Chrom(III)-oxid und Sauerstoff:
- $ \mathrm {4\ CrO_{3}\longrightarrow 2\ Cr_{2}O_{3}+3\ O_{2}} $
Chrom(VI)-oxid ist ein sehr gutes Oxidationsmittel, das z. B. mit Ethanol oder anderen organischen Stoffen explosionsartig reagiert.
Das Kristallgitter von Chrom(VI)-oxid besteht aus Ketten eckenverknüpfter Tetraeder, die deutlich in Kettenrichtung verzerrt sind[5]
Synthese/Darstellung
Chrom(VI)-oxid wird durch Ausfällen aus einer konzentrierten Chromatlösung mit konzentrierter Schwefelsäure hergestellt.
Verwendung
In der Galvanotechnik, in Holzschutzmitteln, zur Herstellung von Chrom(IV)-oxid, Kaliumdichromat und Ammoniumdichromat, als starkes Oxidationsmittel (Jones-Oxidation).
Sicherheitshinweise
Chrom(VI)-oxid ist brandfördernd und erhöht die Feuergefahr bei Berührung mit brennbaren Stoffen. Beim Mischen mit brennbaren Substanzen besteht Explosionsgefahr. Chrom(VI)-oxid ist sehr giftig und wirkt sowohl mutagen als auch karzinogen. Bereits 0,6 g, oral eingenommen, können tödlich sein. Beim Verschlucken sind Verdauungsstörungen, Nierenschäden, Krämpfe und Lähmungen die Folge. Wässrige Lösungen von Chrom(VI)-oxid sind stark ätzend. Auch der Feststoff führt bei Kontakt mit Haut und Schleimhäuten zu schweren Verätzungen. Chrom(VI)-oxid ist umweltgefährlich und stark wassergefährdend (Wassergefährdungsklasse 3).
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Eintrag zu Chrom(VI)-oxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 12.11.2006 (JavaScript erforderlich)
- ↑ 2,0 2,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 1333-82-0 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
- ↑ Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
- ↑ Datenblatt Chrom(VI)-oxid bei Merck, abgerufen am 19. Januar 2011.
- ↑ J.S. Stephens, D.W.J. Cruickshank: The Crystal Structure of (CrO3)∞ in: Acta Cryst., 1970, B26, S. 222–226; doi:10.1107/S0567740870002182