Chrom(VI)-oxid

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Kristallstruktur
Die Kristallstruktur von Chrom(VI)-oxid
Allgemeines
Name Chrom(VI)-oxid
Andere Namen

Chromsäureanhydrid, Chromtrioxid

Verhältnisformel CrO3
CAS-Nummer 1333-82-0
PubChem 14915
Kurzbeschreibung

Dunkelrote, geruchlose Kristallnadeln[1]

Eigenschaften
Molare Masse 99,99 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,7 g·cm−3 (20 °C)[1]

Schmelzpunkt

197 °C[1]

Siedepunkt

Zersetzung oberhalb von 230 °C[1]

Löslichkeit

sehr gut in Wasser (1854 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
03 – Brandfördernd 06 – Giftig oder sehr giftig 08 – Gesundheitsgefährdend 05 – Ätzend 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 271-350-340-361f-330-311-301-372-314-334-317-410
P: 201-​273-​280-​301+330+331-​304+340-​305+351+338-​309+310Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
Brandfördernd Sehr giftig Umweltgefährlich
Brand-
fördernd
Sehr giftig Umwelt-
gefährlich
(O) (T+) (N)
R- und S-Sätze R: 45-46-9-24/25-26-35-42/43-48/23-62-50/53
S: 53-45-60-61
MAK

Aufgehoben, da karzinogen[1]

LD50

80 mg·kg−1[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche nicht möglich

Chrom(VI)-oxid, auch Chromtrioxid (CrO3), ist ein Oxid des Chroms. Es ist ein dunkelroter Feststoff, der hygroskopisch und in Wasser leicht löslich ist. Die wässrige Lösung reagiert stark sauer (Chromsäure). Von dem Stoff gehen eine Reihe von Gefahren aus.

Eigenschaften

Chrom(VI)-oxid

Chrom(VI)-oxid bildet rotviolette, geruchlose, nadelförmige Kristalle. In viel Wasser löst es sich unter Bildung von gelber Chromsäure (H2CrO4). In wenig Wasser bilden sich auch kondensierte Chromsäuren. Beim Glühen von Chrom(VI)-oxid zersetzt es sich und bildet Chrom(III)-oxid und Sauerstoff:

$ \mathrm {4\ CrO_{3}\longrightarrow 2\ Cr_{2}O_{3}+3\ O_{2}} $

Chrom(VI)-oxid ist ein sehr gutes Oxidationsmittel, das z. B. mit Ethanol oder anderen organischen Stoffen explosionsartig reagiert.

Das Kristallgitter von Chrom(VI)-oxid besteht aus Ketten eckenverknüpfter Tetraeder, die deutlich in Kettenrichtung verzerrt sind[5]

Synthese/Darstellung

Chrom(VI)-oxid wird durch Ausfällen aus einer konzentrierten Chromatlösung mit konzentrierter Schwefelsäure hergestellt.

Verwendung

In der Galvanotechnik, in Holzschutzmitteln, zur Herstellung von Chrom(IV)-oxid, Kaliumdichromat und Ammoniumdichromat, als starkes Oxidationsmittel (Jones-Oxidation).

Sicherheitshinweise

Chrom(VI)-oxid ist brandfördernd und erhöht die Feuergefahr bei Berührung mit brennbaren Stoffen. Beim Mischen mit brennbaren Substanzen besteht Explosionsgefahr. Chrom(VI)-oxid ist sehr giftig und wirkt sowohl mutagen als auch karzinogen. Bereits 0,6 g, oral eingenommen, können tödlich sein. Beim Verschlucken sind Verdauungsstörungen, Nierenschäden, Krämpfe und Lähmungen die Folge. Wässrige Lösungen von Chrom(VI)-oxid sind stark ätzend. Auch der Feststoff führt bei Kontakt mit Haut und Schleimhäuten zu schweren Verätzungen. Chrom(VI)-oxid ist umweltgefährlich und stark wassergefährdend (Wassergefährdungsklasse 3).

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Eintrag zu Chrom(VI)-oxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 12.11.2006 (JavaScript erforderlich)
  2. 2,0 2,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 1333-82-0 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  4. Datenblatt Chrom(VI)-oxid bei Merck, abgerufen am 19. Januar 2011.
  5. J.S. Stephens, D.W.J. Cruickshank: The Crystal Structure of (CrO3) in: Acta Cryst., 1970, B26, S. 222–226; doi:10.1107/S0567740870002182

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